Was haben das Hotel Atlantic in Hamburg, das Ritz in Paris und das Hotel Vila Vita Rosenpark in Marburg gemeinsam? In allen drei Häusern wohnte beziehungsweise wohnt jemand für längere Zeit. Sowohl Udo Lindenberg, Coco Chanel als auch die ältere Dame in Marburg wissen einfach zu schätzen, wenn die Betten wie von Zauberhand täglich gemacht werden, das Frühstück liebevoll gerichtet wird und es noch allerlei andere Annehmlichkeiten gibt, die sich von einem „normalen“ Zuhause unterscheiden. Nun ist Marburg an der Lahn nicht Hamburg und schon gar nicht Paris. Aber das Hotel kann in vielerlei Hinsicht mit den beiden anderen mithalten.

Mediterranes Flair

Im Jahr 2000 wurde das Hotel in der Universitätsstadt eröffnet und bekam gerade ein umfassendes Refreshing. Die Räume glänzen in kräftigen Farben. Dazu Samtstoffe, opulente Muster und zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotografien von Filmstars wie Marilyn Monroe, Charlie Chaplin und Sophia Loren. Die Bilder hängen teilweise, wie im Restaurant Oliva Mediterran, übergroß an den Wänden – und strahlen pure Lebensfreude aus. Passend zu den Bildern mit Pasta schlemmenden Promis gibt es auch mediterrane Gerichte. Echtes Mittelmeer-Ambiente kommt dank Pizza- und Mibrasa-Ofen, einem speziellen Holzkohleofen, auf. Doch hat das Hotel Vila Vita Rosenpark noch etwas, was es so besonders macht und von vielen anderen Stadthotels unterscheidet.

Tief durchatmen bitte

Hinter dem Namen Rosenpark Spa verbirgt sich ein bis ins kleinste Detail durchdachtes Konzept, das den Gästen weit mehr als nur ein paar Gesichtsbehandlungen und zwei Saunen anbietet. Da wäre beispielsweise der begehbare Sole-Stollen. Hier in der Gegend gab es einst Gradierwerke, Anlagen zur Salzgewinnung, die jetzt als Freiluft-Inhalatorium benutzt werden, erfahre ich von Spa-Direktorin Nadine Häuser. „Nur sitzen unsere Gäste ganz entspannt im Bademantel im hauseigenen Stollen und atmen die fein vernebelte, jodhaltige Sole ein“, so die Fachfrau. Doch das ist noch längst nicht alles. Ein weiteres Highlight: die Schneekabine. Bei minus zehn Grad Celsius können sich die Spa-Gäste nach Sauna oder Dampfbad im frisch gefallenen Neuschnee abkühlen. Coole Sache. Wer eher Wärme bevorzugt, dem ist die Swayliege zu empfehlen – eine einfache, aber wirkungsvolle Idee: eine bequemen Liege, die durch sanfte Pendelbewegungen gestresste Menschen in kürzester Zeit in einen erholsamen Kurzschlaf befördert. Samt warmem Farblicht von oben. Ob die ältere Dame, die seit Eröffnung im Hotel Vila Vita Rosenpark wohnt, diese Liege schon ausprobiert hat, war nicht zu erfahren. Aber wer so ein herrliches Hotel mit Spa sein Zuhause nennen darf, dürfte per se tiefenentspannt sein.

Chefredakteurin Franka Hänig startete ins Jahr 2020 gleich mit einem Hoteltest und war begeistert, welches Kleinod Marburg zu bieten hat.

Welche Behandlungen bietet das Spa?
Grundsätzlich bucht der Gast ein Zeitfenster von 45, 60, 90 oder 120 Minuten und keine bestimmte Behandlung. So kann tagesaktuell nach dem Hautzustand geschaut und mit dem Gast besprochen werden, welches Treatment am besten passt. Bei den Gesichtsbehandlungen steht das Thema Anti-Aging oben an, mit manuellen und apparativen Möglichkeiten. Zu empfehlen ist beispielsweise das HydraFacial mit Lymphdrainage, Booster und Lichttherapie. Verwendete Produkte: Comfort Zone und die Medical-Linie Image Skincare. Bei den Massagen gilt das gleiche (40, 60 oder 90 Minuten). Ganz neu: die „Esensa Wave Suite“, eine Spezialbehandlung auf einem körperwarmen Wasserbett. Durch sanfte Wellenbewegungen und Klang entstehen Resonanzen, die die Therapeutin mit einer Aroma- und Thalassotherapie verknüpft und so Blockaden löst.

Gibt es Minuspunkte?
Eindeutig zu wenig Zeit, um das Hotel und vor allem das Spa mit all seinen Annehmlichkeiten noch ausgiebiger zu testen. Da heißt es einfach: noch einmal wiederkommen.

VILA VITA ROSENPARK
Das Hotel im hessischen Marburg gehört zur Vila-Vita-Hotelgruppe mit fünf Hotels in Portugal, Deutschland und Österreich plus Weingut Herdade dos Grous im portugiesischen Alentejo. www.rosenpark.com