Alle reden von einem gesunden Lebensstil – gerade jetzt hat er noch einmal an Bedeutung gewonnen. Selbst die größten Gewohnheitstiere schauen inzwischen prüfend auf ihren Teller oder joggen noch eine Extrarunde. Lebenslange Gewohnheiten umzukrempeln, dafür braucht es einen festen Willen und viel Geduld. Bereits kleine Schritte haben dabei jedoch eine große Wirkung. Also nicht das Ruder gleich um 180 Grad herumreißen. Am besten schauen, was geändert werden kann und muss. Das, was dabei auf den Prüfstand kommen sollte, sind Ernährung, Bewegung, Ruhepausen. Außerdem ganz wichtig: weniger Alkohol. Und wenn Sie immer noch rauchen, ist der Abschied von der Zigarette gerade jetzt der beste Zeitpunkt. Die negativen Folgen dieses Lasters in Kombination mit einer möglichen Erkrankung durch den Corona-Virus sind mehr als deutlich.
Wo fangen Sie denn nun am besten im Alltäglichen mit einem besseren Lebensstil an? Ein wichtiger Baustein ist ausreichend Schlaf. Den sollten Sie möglichst lange vor Mitternacht beginnen. Fernseher haben im Schlafzimmer nichts zu suchen und auch das Smartphone hat dort Sendepause. Eine Stunde vor Schlafbeginn sollten alle Bildschirme ausgeschaltet sein. Wie wäre es stattdessen mit einem Buch? Bevor das Licht gelöscht wird, bitte noch einmal kräftig durchlüften. Und dann wirklich sämtliche Lichtquellen ausschalten.
Optimaler Start in den Tag
Wer gut geschlafen hat, kann – wenn es die Zeit erlaubt – aus dem Pyjama raus und in die Sportklamotten reinschlüpfen. Morgens durch den Park laufen oder eine sanfte runde Yoga sind ein optimaler Start in den Tag. Darauf folgt die erste kleine Herausforderung: Beenden Sie das Duschen mit kühlem Wasser. Besser noch: Wechselduschen, denn der Kalt-Warm-Reiz vermehrt die Zellen des Immunsystems, die bei der Abwehr viraler Infektionen wichtig sind.
Drei Mahlzeiten pro Tag
Sie haben jetzt Hunger? Dann sind wir gleich beim nächsten wichtigen Punkt: die Ernährung. Die sollte abwechslungsreich sein. Und am besten verteilt auf drei Mahlzeiten pro Tag. Fleisch sollte nicht täglich auf den Teller kommen und auch Ihren Zuckerkonsum sollten Sie genauer unter die Lupe nehmen.
Zucker schadet den Gefäßen, schwächt die Immunfunktionen des Körpers und beschleunigt den Alterungsprozess. Auch Produkte aus Weißmehl – wie Pizza und Pasta – sollten nach Möglichkeit reduziert und durch Vollkornlebensmittel ersetzt werden. Ganz klar: Zum Essen gehört auch das Trinken. Und da ist vor allem Wasser gemeint. Die meisten von uns nehmen zu wenig Flüssigkeit zu sich. Deshalb am besten gleich eine Karaffe mit Wasser oder eine Kanne Tee an den Arbeitsplatz stellen. Und zumindest diese sollte – nach getaner Arbeit – leer sein. Wer kann, steigt zudem von Kaffee auf Tee um und verzichtet auf Alkohol. Wer zusätzlich Vitaminpräperate zu sich nehmen möchte, sollte vorher mit seinem Arzt klären, was sinnvoll ist und was nicht. Und – apropos Arzt: Ab einem Alter von 50 empfiehlt sich alle zwei Jahre ein sogenannter Check-up. Also eine gesamtgesundheitliche Untersuchung, um mögliche Veränderungen im Körper zu erkennen und gegebenenfalls vorzubeugen.
„Immer mehr Menschen lassen sich durchchecken, obwohl sie gesund sind. Und genau deshalb bleiben sie auch gesund“, lautet das Fazit von Prof. Dr. med. Curt Diehm von der Max Grundig Klinik im Schwarzwald.
Die besten Sportarten für unsere Psyche
Bewegung ist die beste Medizin. Ein moderates Ausdauertraining ist zu einem der wichtigsten Therapiebausteine bei Burnout-Patienten geworden. Die Zeitschrift Lancet Psychiatrie hat eine Studie veröffentlicht, die gezielt untersucht hat, welche Sportarten welche Effekte auf die mentale Verfassung haben. Teilgenommen haben 1,2 Millionen Menschen. Die Studie wurde von Adam Chekroud, Chef des New Yorker City Health Centers, durchgeführt. Er ist als Psychiater auch tätig an der Yale University. Einige der Resultate im Überblick: Am besten für die Psyche sind Mannschaftssportarten wie Basketball oder Fußball, gefolgt von Fahrradfahren sowohl auf der Straße als auch auf dem Ergometer. Mannschaftssport hat deutlich besser abgeschnitten als Laufen oder Walking. Er reduziert die Isolation und verbessert die auch Resilienz genannte psychische Widerstandskraft. Yoga und Thai Chi hatten die besten Auswirkungen auf die Achtsamkeit der Probanden (Mindfullness).
Die Ergebnisse zeigten auch, dass 30 bis 60 Minuten Training die besten Auswirkungen auf die Psyche hatten, die optimale Trainingsdauer lag bei 45 Minuten, drei- bis fünfmal pro Woche. Wer länger als 90 Minuten trainierte, hatte keine weiteren Benefits.