Der Deutsche Parfumpreis Duftstars, die bedeutendste Auszeichnung für Parfums, wird am 14. Mai 2020 in Düsseldorf verliehen. Flankiert von „Faszination Parfum“, einer Erlebniswelt (14. bis 16. Mai), die die Konsumenten entlang der Königsallee auf eine Reise in die Welt erlesener Düfte mitnimmt.

Am 15. Januar traf sich die Duftstars-Fachjury in der Königlichen Porzellan-Manufaktur KPM in Berlin, um aus allen Einreichungen die Finalisten in den verschiedenen Kategorien zu wählen.
Unter den Juroren ist auch Susanne Stoll, Chefredakteurin des Fachmagazins INSIDE beauty. Wir haben sie gefragt, welche Bedeutung Düfte für sie haben und was einen guten Duft auszeichnet.

Susanne, was verbindest du mit Düften?

Sehr viel! Kein Tag ohne Duft! Welcher es sein soll, das entscheidet die Stimmung. Düfte riechen wir nicht nur … sie haben Einfluss auf unser Befinden und können schöne Erinnerungen wachrufen. Wenn ich Vanille rieche, denke ich an Kipferl und an meine ersten Backerlebnisse als Kind. Und ich mag Patschuli, wahrscheinlich weil es mich an meinen allerersten Duft erinnert: Das war MCM Obelisk (lacht).
Ein Duft kann ein treuer Begleiter sein, ein Vertrauter, ein Energiebooster, ein Seelentröster oder auch eine Überraschung, wenn er sich zum Beispiel anders entwickelt als gedacht. Düfte, die zu mir passen, können meine Persönlichkeit unterstreichen und mich selbstbewusster machen. Aufsprühen und sich gut fühlen sozusagen!

Was zeichnet denn einen guten Duft aus?

Grundsätzlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, welcher Duft gefällt und welcher nicht. Vertrau immer auf deine Nase und dein Gefühl. Für mich sind es Kontraste, die einen Duft anziehend machen. Scheinbare Gegensätze, die sich – gekonnt kombiniert – zu einem harmonischen Ganzen fügen. So kann zum Beispiel ein eher floraler Duft durch eine Salznote einen ganz neuen Dreh bekommen. Oder zitrisch frische Noten werden durch grünen Tee geerdet und abgerundet.

Auch bei Düften sind Trends erkennbar. Wohin geht der Trend bei den Herrendüften?

Düfte, die sowohl Coolness versprühen, als auch lässige Eleganz sind in diesem Jahr sehr angesagt. Oft sind sie männlich-markant mit holzigen und Ledernoten oder auch mit warmen Gewürzen. Häufig kommen dann die eben erwähnten Kontraste ins Spiel: Wer hätte gedacht, dass Veilchen oder Geranie oder auch Wassermelone und eisfrische Zitrusnoten in einem Herrenduft eingesetzt werden? Aber genau sie bringen frische Akzente ins Spiel und wirken belebend.

… und bei den Damendüften?

Hier steht die Weiblichkeit im Fokus. Die neuen Düfte sind sehr facettenreich und verbinden Gegensätzliches wie Frische und Sinnlichkeit, Unabhängigkeit und Romantik. Sie duften zum Beispiel nach weißen Blüten, zitrischen Noten und Vanille. Schwarzer Kaffee, würziger Ingwer oder auch saftige Fruchtakkorde setzen Akzente.

Wie viele Düfte waren bei der Jurysitzung im Rennen?

Aus mehr als 100 Einreichungen galt es, die jeweils fünf besten Düfte jeder Kategorie zu wählen. Bewertet wird aber nicht nur der Duft allein, sondern es geht auch immer um den Flakon, das Konzept, die Kampagne und die Geschichte, die der Duft erzählt.

Was ist am schwierigsten?

In manchen Kategorien, wie beispielsweise bei Damen Prestige oder Herren Prestige sind zahlreiche Düfte, die ich auf jeden Fall gern unter den Top 5 sehen würde. Aber wir dürfen nur 5 Kreuzchen machen…

Wird die Nase denn nicht „müde“ bei all den Düften…?

Ein guter Trick, um die Nase zu neutralisieren: einfach an einem Seidentuch riechen oder an Kaffeebohnen. Die befanden sich dieses Mal in einem ganz besonders schönen Porzellanbecher von KPM. Denn dieses Mal waren wir zu Gast in der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin.