Qualitytime nennt man es neudeutsch, wenn Eltern und Kinder Zeit füreinander haben und zum Beispiel gemeinsam auf Reisen gehen. (Foto: Lindner Weimarer Land)

Viele Familien, vor allem mit kleinen Kindern, scheuen sich, einen Urlaub im Hotel zu buchen. Sicherlich spielt da der Geldbeutel eine Rolle. Aber es ist eher die Sorge, dass sie mit den Kids vor Ort vielleicht zu viel Stress haben, ob diese sich benehmen und es keinen Ärger mit den anderen Gästen gibt. Vor allem, wenn man nicht explizit ein Kinderhotel bucht. Klar, Kinderhotels sind ganz besonders auf die kleinen Gäste eingestellt und bieten alles, um ihnen rundum unbeschwerte Tage zu bieten. Die Angebote sind vielfältig, wie der Blick auf darauf spezialisierte Internetseiten (www.familotel.de, www.kinderhotels.com, www.kinderhotel.de, www.clubfamily.de, www.leadingfamilyhotels.com) eindrucksvoll beweist. Doch warum nicht in ein Hotel fahren, was sowohl den Eltern als auch den Kindern rundum entspannte Urlaubstage bietet und man nicht schon beim Ankommen über den Fuhrpark von Bobbycars fällt?

Urlaub tut allen gut
Urlaub in einem Hotel: Es muss ja nicht gleich der Jahresurlaub sein. Eine kleine Auszeit von ein paar Tagen, ein verlängertes Wochenende, tut dem Familienzusammenhalt unheimlich gut. Zum einen kommen alle mal raus, Tapetenwechsel ist besonders für Kinder wichtig. Zum anderen gibt es gerade für Mütter mal weniger Routinearbeit wie Essen zubereiten oder Wäschewaschen. Stattdessen setzt sich die Mannschaft an den gedeckten Tisch – morgens, mittags und abends. Die meisten Hotels (auf Kinder eingerichtet sollte das ausgewählte Haus schon sein), bieten einen Kidsclub, obwohl viele Eltern aufgrund der Zeitknappheit im Alltag froh sind, ihren Nachwuchs endlich einmal etwas länger bei sich zu haben. Selbst im Spa werden inzwischen Behandlungen für Mama und Tochter oder Papa und Sohn angeboten. Eigentlich richtig schön, sich gemeinsam mit dem Junior verwöhnen zu lassen – Qualitytime mit der Familie, wie es neuerdings neudeutsch heißt. Oft erzählen Eltern auch erstaunt, dass sie ihre Kinder im Hotel ganz anders erleben als zu Hause – kein Geschrei, ein Gezeter … Kinder merken eben sehr genau, wenn ihre Eltern entspannt und ohne Zeitdruck sind und reagieren entsprechend darauf.

Anders als zu Hause
Kinder sind neugierig und lernbegierig. Der Junge am Nachbartisch isst schon mit Messer und Gabel, da wird das auch gleich mal ausprobiert. Die Kleine im Kidsclub kann ihre Schuhe schon selbst anziehen? Und siehe da, am nächsten Morgen steht der Spross freudestrahlend mit seinen Schuhen vor den Eltern. Zu Hause gab es bei diesem Thema immer Tränen. Und auch in Sachen Sport starten die Kleinen oft im Urlaub ganz groß durch: Der erste Skikurs, der erste Golfkurs – viele Hotels warten für die kleinen Gäste mit pädagogisch ausgebildeten Profis auf. Na? Überzeugt vom nächsten gemeinsamen Urlaub im Hotel? Wir haben schon mal einige für Sie getestet, natürlich mit Kindern. Ob in einem Golfresort, einem 5-Sterne-Luxushotel oder einem Resort mit Familien-Chalets – die Kids haben die sorgenfreien Tage genossen. Wir auch. (FH)

Kinder und Sauna
Früh schwitzt gut: In Finnland, dem Mutterland der Sauna, werden Kinder schon ab dem ersten Lebensjahr mit in die Sauna genommen. Weil der Wärmemechanismus bei ihnen genauso ausgebildet ist wie bei Erwachsenen, hat ein Saunabad den gleichen positiven Effekt: Das Immunsystem wird gestärkt, Infekte schneller abgewehrt. Sauna-Hersteller KLAFS hat Tipps fürs erste Schwitzen zusammengestellt. Wichtig: Am besten vorab den Hausarzt befragen. Nicht die Uhr zählt, sondern das Kind entscheidet, ob es gern früher aufhören möchte. Stets viel trinken und mit niedrigen Temperaturen starten. Das Kind sollte die Sauna spielerisch erfahren, darf also zappeln, rumhampeln, rein- und rausgehen. Dann schwitzt es auch gern wieder mal.

Entspannt auf dem Land
Urlaub mit dem Nachwuchs in der Natur: Wie schön, wenn man ankommt und gar nicht merkt, dass man in einem Hotel ist. Lust auf eine Runde Plantschen am Bach? Oder lieber mit den Ziegen spielen, die auf der Wiese nebenan meckern? Viele Eltern wissen es zu schätzen: Wer zum Beispiel auf einem Bauernhof Urlaub bucht, braucht sich um seinen Nachwuchs kaum Gedanken zu machen. Da ist immer etwas los, gibt es gerade für Stadtkinder stets Neues zu entdecken und zu lernen. Dass die Milch nicht in der Tüte wächst zum Beispiel oder ein Ei kein Industrieprodukt ist. Und wie schön ist es erst dann, wenn auch noch andere Kinder im ähnlichen Alter da sind. Auch auf die Gefahr hin, dass dann bei der Abreise Abschiedsschmerz droht … Warum also nicht gleich fürs nächste Jahr wieder verabreden? Urlaub auf dem Land – das ist kunterbunte Kinderabwechslung mitten in der Natur. Immer mehr Angebote entstehen, weil die Nachfrage so groß ist. Dabei muss es nicht einmal der klassische Bauernhof sein. Das Konzept eines Dorfes, also einer Gruppe zusammengehöriger Ferienhäuser oder -wohnungen auf einem abgeschlossenen Areal, ist gefragt. Oder wie wäre es mit einem hübschen Chalet? Diese Häuschen finden sich oft in den Bergen – oben auf der Alm, ausgestattet auf Wunsch mit allerlei Luxus von Frühstücksservice bis zur privaten Sauna, so wie im Gradonna Mountain Resort in Osttirol (Seite 28). Das Feriendorf Holzleb’n (Foto rechts) im Salzburger Land hat ebenso Chalets im Angebot – und Kühe, Ponys und Pferde. Da kann die Familie ganz für sich allein in Ruhe einen komfortablen Urlaub genießen – mitten in der Natur.