Ein ausgewogener Stoffwechsel ist die Basis für den harmonischen Ablauf aller Körperfunktionen. Wer sich wohl in seinen Körper fühlt, bleibt fit und vital.

Stoffwechselprogramme sind derzeit in aller Munde, füllen Seiten in Zeitschriften und Magazinen. Sogar bis nach Hollywood hat es das ein oder andere Ernährungskonzept schon geschafft und begeistert figur und gesundheitsbewusste Promis. Der Renner unter diesen Ernährungskonzepten heißt metabolic balance® und kommt aus Franken. „metabolic“ bedeutet „den Stoffwechsel betreffend“.

Sein Begründer, Dr. med. Wolf Funfack, hat das Programm entwickelt, weil er genau die gleichen Probleme hatte, wie viele Menschen auch – Übergewicht und daraus resultierende Gesundheitsprobleme. Metabolic balance® ist keine Diät im klassischen Sinne, vielmehr ein Stoffwechselregulierungs- und Ernährungsprogramm, das in erster Linie darauf abzielt, mit individuell abgestimmten Lebensmitteln den Stoffwechsel wieder in Balance zu bringen. Dass dabei ein paar ungeliebte Pfunde verschwinden, ist eigentlich nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Das Schlüsselhormon zur Stoffwechselregulierung ist Insulin. Genau hier setzt das Konzept von Dr. Funfack an: Nahrungsmittel, die den Insulin- und Blutzuckerspiegel niedrig halten und somit günstig für den Stoffwechsel sind, werden bevorzugt. Die Folge: Das Gewicht pendelt sich auf den Idealzustand ein. Übergewichtige nehmen ab, Untergewichtige zu – schonend und langfristig. Somit ist das Programm auch für Kinder ab einem Alter von acht Jahren geeignet – besonders auch zur gezielten Förderung eines gesunden Ernährungsbewusstseins. Die Analyse des eigenen Blutes bildet die Grundlage. Auf Basis dieser Werte, erzielt durch ein spezielles Computer- Programm, wird ein individueller Ernährungsplan erstellt. Neben dem guten Willen ist natürlich vor allem eine ordentliche Portion (Selbst-)Disziplin erforderlich.

Der Körper erhält genau die Lebensmittel und Nährstoffe, die er braucht. Es soll, ja muss, viel Eiweiß, z. B. Soja, Fleisch, Fisch, Milchprodukte, gegessen werden, damit es nicht zu einem vermehrten Abbau der Muskulatur kommt. Durch die gezielte Lebensmittelauswahl und das Einhalten einfacher Grundregeln normalisiert sich der Insulinspiegel – man fühlt sich länger satt. Dazu Obst, Gemüse und viel trinken (2,5 Liter Wasser pro Tag). Außerdem – abgestimmt mit dem Berater – Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Am besten eine Kombination aus maßvollem Kraft- und Konditionstraining.

Klingt das gut? Jetzt wollen Sie bestimmt noch wissen, wie es funktioniert, denn ohne Ihr Zutun purzeln weder die Kilos, noch stellt sich ein neues, vitaleres Körpergefühl ein. Also, eines noch vorweg: Diese Ernährungsumstellung können Sie nicht alleine durchziehen, sondern Sie vertrauen sich – oft in Gruppen – ausgebildeten metabolic balance® Beratern an, meist fachlich geschulte Ärzte, Heilpraktiker und Ernährungsberater. Nicht ganz kostenlos, mit mindestens 350 € müssen Sie schon rechnen. Das Ernährungsprogramm besteht aus vier Phasen: Die Vorbereitungsphase dient der Umstellung des Körpers auf die geänderte Ernährungssituation. In der Phase der strengen Umstellung muss der Ernährungsplan mindestens zwei Wochen lang diszipliniert befolgt werden, bevor in der gelockerten Umstellungsphase auch andere Nahrungsmittel neu hinzukommen können. In der Erhaltungsphase ist der Stoffwechsel bereits „neu codiert“, die neue Ernährungsweise in den Alltag integriert. Erfahrungsberichten zufolge tritt der berühmt-berüchtigte Jo-Jo-Effekt nicht ein. Kritisiert wird am metabolic balance® Programm, dass die Kriterien, nach welchen das Computer-Programm für die Nahrungspläne erstellt, nicht veröffentlicht sind. Das macht es für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und andere Mediziner jedoch schwierig, eine wissenschaftlich fundierte Aussage zu treffen.

Auch ein weiteres Konzept geht davon aus, dass der menschliche Stoffwechsel individuell ist. Nicht jeder verträgt die gleichen Mengen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Beim Metabolic Typing, übersetzt bedeutet das „Typisierung des Stoffwechsels“ wird ermittelt, mit welchen Nahrungsmitteln und Nährstoffen der Körper optimal versorgt wird – und mit welchen dies nicht geschieht. Beim Metabolic Typing gibt es fünf verschiedene Stoffwechsel-Typen. Je nachdem, welche Nährstoffe der jeweilige Stoffwechsel bevorzugt verarbeitet, sollten vermehrt Kohlenhydrate oder vermehrt Eiweiße zugeführt werden. Während der Fettanteil zwischen den einzelnen Typen zwischen 10 und 25 Prozent schwankt, kann der Eiweißanteil zwischen 25 und 45 Prozent liegen, bei den Kohlenhydraten kann der Anteil sogar zwischen 30 und 60 Prozent betragen. Aber das gilt nicht wahllos – auf die richtige Mischung kommt es an.

Ein weiteres Ernährungskonzept, das den Stoffwechsel beeinflusst, ist die LOGI- Kost. Hier dreht sich alles um Fettverbrennung durch Senkung der Kohlehydratzufuhr. LOGI steht für „Low Glycemic and Insulinemic“, auf deutsch „niedriger Blutzucker- und Insulinspiegel“. Dieses Ernährungsprinzip wurde an der Medizinischen Fakultät der Harvard Universität (Boston, USA), der weltweit einflussreichsten Forschungsinstitution in Sachen Gesundheit, von Stoffwechselexperten entwickelt, als ideale Basis für die tägliche Ernährung. Charakteristisch für die LOGI-Methode ist eine niedrige Blutzuckerwirkung. Wer sich danach ernährt, vermeidet starke Blutzuckerschwankungen, und auch der Insulinspiegel im Blut bleibt relativ niedrig. Was wiederum einer unerwünscht starken Kalorienspeicherung vorbeugen kann und viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Basis der Ernährungsumstellung nach dem LOGI-Prinzip ist die Logi-Pyramide: Stärkefreies bzw. stärkearmes Gemüse und Obst haben Priorität. Freunde von frischen Salaten und knackigem Gemüse kommen hier voll auf ihre Kosten und können im Prinzip so viel davon essen wie sie wollen. Ballaststoffreiche Vertretern dieser Lebensmittelgruppe sättigen am besten. Auch Obst kann man im Prinzip reichlich essen.

Bei sehr süßen Früchten ist es allerdings geschickter, jeweils nur kleine Portionen zu naschen. Denn je süßer die Frucht, desto größere Mengen Zucker bzw. Kohlenhydrate können sie enthalten. Auf der zweiten Stufe stehen Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch, Nüsse und Hülsenfrüchte, die täglich gegessen werden dürfen.

Vollkornprodukte, Reis und Nudel von Stufe 3 der Pyramide sollten nur ab und zu auf dem Speiseplan stehen und alles was in der obersten Stufe eingeteilt ist wie verarbeitetes Getreide (Weißmehl), Kartoffeln, Süßigkeiten darf nur ausnahmsweise auf den Teller. Sie bedanken sich dafür, indem sie beispielsweise die Ausschüttung von Endorphinen, auch Glückshormone genannt, anregen. (DS)