Dagmar Rizzato ist Geschäftsführerin von Rizzato Spa Consulting. Das Unternehmen unterstützt und berät Betreiber von Wellnessanlagen bei der Konzeption und Entwicklung von Spas, in Sachen Wirtschaftlichkeit und beim Qualitätsmanagement. Im Interview sprachen wir mit ihr über erfolgreiche Spa-Konzepte der Zukunft.
Welches sind die drei wichtigsten Pfeiler, wenn man sein Spa erfolgreich in die Zukunft führen möchte?
Zunächst einmal Konzepttiefe und Zukunftsorientierung. Dann die Entwicklung von Kernkompetenzen. Diese sollten den Anforderungen der Zeit entsprechen und zugleich tiefgehend sein. Zu guter Letzt sollte man in das Team und seine Entwicklung investieren.
Welche Rolle spielt dabei das Alleinstellungsmerkmal und wie ermitteln Sie dieses?
Es geht nicht um DAS Alleinstellungsmerkmal, sondern um Inhalte und deren Erlebnisqualität sowie Kompetenztiefe.
Welche Bedeutung haben Ausstattung und Innenarchitektur?
Die Ausstattung sollte dem Konzept entsprechen. Innenarchitektur ist dann gut, wenn das Designprinzip „Form follow Function“ berücksichtigt wird. Ein ansprechendes, Zielgruppen- und Konzept-orientiertes Ambiente ist dabei eine Voraussetzung


Gerade jüngeres Publikum wünscht sich verstärkt Customized-Wellness. Wie kann man diese Zielgruppe abholen?
Wie alle Zielgruppen: mit dem Gastwunsch. Auch eine intelligente Programmaufstellung ist wichtig. Und außerdem eine durchdachte Guest Journey – ab dem ersten Touch Point auf der Website des Hotels oder Day Spa. Hier sollte der Gast mithilfe der Software aktiv geführt werden. Beim Customer Relationship Management ist ein Korrespondenzmanager hilfreich.
Mit welchen Bedürfnissen werden Spa-Betreiber angesichts des Generationenwandels in Zukunft konfrontiert?
Wellness ist mehr, als sich zwischen Saunen und Ruheräumen zu bewegen. Man sollte sich mit den Life- & Healthstyle-Themen der Zielgruppen befassen. Sie spiegeln übrigens in vielen Bereichen auch die Interessen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wider. Dabei sollte man neue Themen in sein Angebot integrieren, ebenso wie neue Technologien und Betriebskonzepte.
Die Industrie bietet immer mehr Equipment mit automatisierten und somit personalunabhängigen Abläufen an. Kann das die Lösung sein?
Das ist immer eine Frage des Konzepts in Abstimmung auf die Zielgruppen. Ganz sicher werden sich Wellness- & Wellbeing-Angebote ändern. Und sie sind nicht mehr limitiert auf die Wellness-Abteilung selbst.


Gibt es Zielgruppen, die künftig verstärkt an Bedeutung gewinnen werden?
Ganz sicher die Boomer+-Generation und die Healthstyle-Orientierten, die über Entwicklungen und Technologien bestens im Bilde sind.
Welche Trends und Entwicklungen nehmen Sie aktuell in der Konzeption von Spas wahr?
Die nicht mehr zu übersehenden Biohacking- und Longevity-Themen.
Die Wellness-Branche erlebt gerade einen Wandel. Neben klassischen Angeboten wie Sauna, Whirlpool und Hands-on Treatments werden auch immer häufiger immersive Erlebnisse ins Spa implementiert. Muss man da mithalten, um mit seinem Spa künftig erfolgreich zu sein?
Hier sollte man sich fragen: Wer bin ich heute? Wer und was will ich morgen sein? Welche Kompetenzen traue ich mir zu? Wofür möchte ich stehen? Was will ich besser können als mein Umfeld? Was sind meine