Gesellschaftliche Krisen, Kriege, Inflation – es gibt viele Gründe, warum Jugendliche heute verunsichert sind und das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren.
Dem gefühlten Kontrollverlust setzen sie ihre ganz eigenen Strategien entgegen, um sich wieder sicher zu fühlen. Und ein gut bezahlter Job gehört für sie definitiv dazu. Denn wer viel verdient, kann sich die ersehnte Sicherheit auch leisten. Doch wie realistisch sind die Vorstellungen der Generation Z, ihr Ziel zu erreichen? Die im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel durchgeführte Jugendstudie „Jugend ungeschminkt“ zeigt: Die Erwartungen an den zukünftigen Job sind groß, durchzuhalten fällt aber schwer.
Überraschend hoch sind die Gehaltsvorstellungen der GenZ. Mehr als die Hälfte der Befragten stellt sich ein monatliches Einkommen ab 5.000 Euro vor. Fast ein Viertel will mindestens 9.000 Euro pro Monat verdienen. Im Durchschnitt liegt das Traumgehalt bei 7.331 Euro pro Monat. Aber nicht nur die Gehaltsvorstellungen der Jugendlichen sind unrealistisch. Auch die Anforderungen an den Traumjob sind kaum zu erfüllen. Denn in den Augen der Jugendlichen ist es wichtig, den Job fürs Leben zu finden – ein Job, der sie für immer glücklich macht.
85 % suchen einen Job, der sie glücklich macht. 60 % suchen sogar den Traumjob, der sie für immer glücklich macht. Wenn das fehlt, warum weiter durchziehen? Warum eine langwierige Ausbildung durchhalten, wenn nach drei Monaten doch klar ist, dass das nicht der Traumjob ist? 62 % der Jugendlichen wissen tendenziell bereits nach wenigen Wochen, ob der Beruf der richtige für sie ist. 47 % wollen noch viel ausprobieren und 38 % haben schon mal etwas abgebrochen, weil es nicht der Traumjob war. Durchhalten und die Höhen und Tiefen erleben, die eine Ausbildung für einen gut bezahlten Job so mit sich bringt? Das erscheint eher abwegig, da die Anfangseuphorie schnellt verpufft.
Viele wechseln mehrfach den Job, nehmen zunächst eine Übergangsarbeit wie Kellnern an oder gehen auf Weltreise. 60 % der GenZ reist gern, weil man dabei jeden Tag etwas Neues erlebt. Statt sich in einen 40-Stunden-Job zu zwängen, der einen nicht glücklich macht, suchen sie nach etwas, das sie wirklich erfüllt. Die wichtigste Frage dabei lautet: „Macht mich das glücklich?“ Wenn nicht, dann ist es überflüssig.
Und wie sieht es bei Kosmetik aus? Hier ist das Thema „Durchhalten und Dranbleiben“ interessanterweise kein Problem. Für schöne Haut und Haare tun die Jugendlichen fast alles und zeigen sich sehr ausdauernd. Aufwendige Routinen, die mehrere aufeinander aufbauende Produktanwendungen umfassen, gehören für viele der jungen Menschen zu ihrem Alltag und werden mit großer Sorgfalt morgens und abends ausgeführt. Die Jugendlichen versprechen sich hierbei aber nicht nur ein schöneres Aussehen. Auch hier geht es um Sicherheit: 50 % der Jugendlichen sagen, dass sie die Produkte besonders deshalb verwenden, weil Kosmetik-Routinen ihren Alltag strukturieren.
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