Mit der Aussprache von Ortsnamen in fremden Ländern ist das ja so eine Sache. Da gibt man sich als Besucher die größte Mühe – und erntet dann doch nur ein verwirrtes Achselzucken, wenn man einen Einheimischen nach dem Weg fragt. „Ach, Sie meinen ..?!“ heißt es häufig milde lächelnd zurück und man blickt bedröppelt zu Boden. Hier ist das anders. Wales ist ein altes Land und die Menschen sprechen heute noch dieselbe Sprache wie einst der sagenhafte König Artus. Konkret bedeutet das: wohin das Auge auf der Landkarte auch schweift, überall begegnen einem Ortsnamen, die aussehen, als seien sie das wahllose Ergebnis einer umgekippten Tüte Buchstabensuppe. Aberystwyth, Llanddwyn oder Bwlch-y-ffridd steht da geschrieben. Der Versuch einer korrekten Aussprache kann da nur scheitern. Also hilft nur eines: Finger auf die Landkarte und freundlich lächelnd darauf zeigen. Ruck, zuck kommt man so mit den Einheimischen in Kontakt – und nicht selten verraten sie einem dann noch einen Geheimtipp, den es unbedingt anzufahren lohnt.

Ob mit oder ohne zusätzliches Insider-Wissen, zu entdecken gibt es in Wales ohnehin reichlich. Auch wenn mit knapp 21 000 Quadratkilometern gerade mal in etwa so groß wie Hessen, steckt der wilde Westen Großbritanniens prallvoll mit wildromantischen Landschaften, die gespickt sind mit
unzähligen Burgen, sattgrünen Weiden und charmanten Dörfern.

Dass Wales viel größer wirkt, hat vor allem mit den fehlenden Ebenen zu tun. Besonders im entlegenen Nordwesten, von dem die Waliser behaupten, dass Feen in der Dämmerung aus Wasserfällen schweben, türmen sich die Berge bildschön in den Himmel. Anfang der 1950er Jahre entstand hier der erste und größte Nationalpark des Landes, benannt nach dem mit 1085 Metern höchsten Waliser Berg Snowdon. Sir Edmund Hillary hatte unter seiner Gipfelspitze einst für die Besteigung des Mount Everest trainiert.

Land der Magie

Die Grafschaft Pembrokeshire im Südwesten wird im Volksmund „Land der Magie und des Zaubers“ genannt. Hier soll Zauberer Merlin gelebt haben. Seine Magie wirkt bis heute. Etwa in dem auf einer Landzunge gelegenen Ort Tenby. Im abendlichen Zwielicht verschwimmen die Pastellfarben der Häuser mit dem breiten Strand und dem Meer, auf dem Fischerboote wippen. Würden nicht die Möwen kreischen und Karabiner klimpern, man könnte meinen, man stehe in einem Gemälde.

Wer Lust auf ein bisschen Stadtleben hat, fährt in die Hauptstadt Cardiff mit jeder Menge Theatern, Museen und einer hübschen Fußgängerzone zum Shoppen. Hier im Südosten von Wales leben zwei Drittel der Bevölkerung des Landes. Mit Verständigungsschwierigkeiten muss man in der Region übrigens weniger rechnen, da hier ein hoher Anteil zugezogener Engländer lebt, die kein Elbisch, äh, Walisisch sprechen.

Unsere Golf-Tipps für Wales:

  • ST. PIERRE MARRIOTT HOTEL & COUNTRY CLUB
    Chepstow, Monmoutshire, Wales NP 16 6YA, Tel.: +44 12 91 63 52 05. Kontakt Tee-Time-Buchung und Marriott Hotel: www.marriottgolf.co.uk. Greenfee 18 Loch Old Course: ab 40 £ (ca. 46 Euro). Greenfee 18 Loch Mathern Course: ab 30 £ (ca. 34 Euro).
  • ROYAL PORTHCAWL GC
    Rest Bay, Porthcawl, Mid Glamorgan, South Wales, CF36 3 UW, Tel. +44 1656 782251, www.royalporthcawl.com. Greenfee 18 Loch Mo-Fr (1. April bis 31. Okt.): £ 135 (ca. 154 Euro), inkl. warmes Frühstück oder 2-Gänge-Mittagessen. Interessant: Twilight-Rate im Sommer (ab 15 Uhr): £ 90 (ca. 103 Euro)
  • CELTIC MANOR
    Coldra Woods, The Usk Valley, Newport NP18 1HQ, Tee-Time-Buchung unter Tel. +44 1633 410262, www.celtic-manor.com/golf. Greenfee 18 Loch Twenty Ten „Experience Package“ inkl. Tee oder Kaffee und Lunch: ab 125 £ (ca. 143 Euro). Zum Resort gehören weiter die beiden 18-Loch-Pätze The Montgomerie sowie The Roman Road
  • ROYAL ST. DAVID’S GC
    Harlech, North Wales, LL46 2 UB, Tel. +44 1766 780361, www.royalstdavids.co.uk. Greenfee 18 Loch (Mai bis Oktober): 75 £ (ca. 86 Euro). Das „Bronze-Package“ Greenfee inkl. Tea/Kaffee und Snack kostet 67,50 £ (ca. 77 Euro). Ab 15 Uhr Twilight-Rate

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