Kann man nach Ibiza fahren und glücklich werden, ohne die Nächte in Beachclubs durchzutanzen? Als sich das Partyvolk aufmachte, um im legendären Club Amnesia mit Star-DJ Sven Väth zu Techno-Beats zu feiern, habe ich irgendwie den Anschluss verpasst. Der Flieger landet auf der Insel und ich frage mich ernsthaft: Wird mir Ibiza auch ohne Feier gefallen?

Die 1970er Jahre waren es, die die verträumte Baleareninsel plötzlich zum angesagten Party-Hotspot machten. Legendär die Open-Air-Feste direkt vor den Toren von Ibiza-Stadt an der Straße nach San Rafael. Auch wenn ich nicht zum „Partymachen“ nach Ibiza gekommen bin, ein wenig Hippie-Feeling kann nicht schaden und so miete ich mir für meinen Aufenthalt einen Citroën Méhari. Dieser kastenartige Cabriolet-Mythos (u. a. bei www.ibizafunrentacar.com und www.exoticibizacars.com) gibt einem genau das Gefühl von Freiheit, das man braucht, um die Insel mit allen Sinnen zu erkunden. Den Wind in den Haaren, die Sonne im Gesicht … – um es gleich vorwegzunehmen, nicht nur Party-Freunde haben auf der Insel ihren Spaß.

Der Frühsommer eignet sich hervorragend, um vor allem das Landesinnere zu erkunden. Bis Ende Juni bleibt die Insel erstaunlicherweise verschont von den Touristenmassen und im Hochsommer wagen nur wenige den Weg in den Norden, denn dann ist es zu heiß.

Ab ins Landesinnere

Land und Leuten nähere ich mich gern auf dem kulinarischen Weg. Eine gute Adresse für die traditionelle Küche ist das Restaurant Can Cires (www.restaurantecancires.com), was übersetzt „Haus der Kirschen“ heißt. Es befindet sich im Dörfchen Sant Mateu, im Norden von Ibiza, umgeben von Weinreben. Hier darf man Victoria, der resoluten Chefin, bei der Zubereitung des typischen Sofrit Pagès (Bauerneintopf) über die Schulter schauen. Währenddessen wird auf der sonnigen Terrasse flott eine Sangria gemixt. Zwei verschiedene Sorten Fanta, Wein, Brandy, Gin und Martini werden schneller als man schauen kann in eine Karaffe gekippt und alles gut umgerührt. Klein geschnittene Orangen und  Äpfel dazu. Fertig! Die sympathische Insulanerin kostet, nickt zufrieden und schenkt fröhlich ein. Nach diesem hochprozentigen Aperitif wird der üppige Eintopf serviert. Das Fleisch ist so zart, es fällt von ganz allein vom Knochen. Zum Nachtisch gibt es etwas „Leichtes“, einen Greixonera. Der Brotpudding besteht aus
Hefeschnecken, die erst in Stückchen gezupft, dann in Milch eingeweicht und schließlich, mit vielen Eiern vermischt, zu einem Kuchen gebacken werden. Bikinifigur adé. Jetzt wäre der Zustand für das perfekte Chillen fast erreicht, fehlt nur noch ein guter Wein. Auch da wird man auf Ibiza fündig. Nicht weit vom Restaurant Can Cires entfernt liegt das Weingut Sa Cova (www.sacovaibiza.com) nahe der Ortschaft Sant Mateu d’Albarca. Joan, der Besitzer war der erste offizielle Winzer auf der Insel.

Asienfeeling auf den Balearen

Weiter geht die Fahrt in meinem coolen Cabrio Richtung Osten. Mit Schwung biege ich auf den Parkplatz des Landhotels Atzaró ein. Ein kleiner Weg führt zur Rezeption. Bereits im Vorbeigehen verliebe ich mich in das weiße Türmchen mit dem kleinen Balkon und der üppig blühenden Bougainvillea davor. Hier wohnt wohl Rapunzel von Ibiza. Das Hotel verteilt sich auf mehrere kleine Gebäude in einem weitläufigen asiatisch inspirierten exotischen Garten mit Palmen und einem Teich mit Lotusblumen. Kein Zimmer gleicht dem anderen, alle sind sehr geschmackvoll eingerichtet, meist in Weiß.

In kleinen gemütlichen Ruheinseln mit Baldachin und vielen Kissen kann man entspannt nach dem Baden im Pool, dem Hamam und der Sauna ruhen. Dass das Atzaró nicht am Meer liegt, ist kein Problem. Im Gegenteil, wer die Ruhe sucht, ist hier genau richtig.

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Titelbild: 7Pines