Wer wissen will, was Mailand ausmacht, muss zur Piazza della Scala gehen. Die ist auf den ersten Blick nicht unbedingt aufregend. Doch von hier aus, in Richtung der Statue von Leonardo da Vinci (ein überaus beliebtes Fotomotiv bei Touristen), lässt sich mit einer 360-Grad-Drehung die norditalienische Metropole nahezu komplett erfassen. Kunst, Kapital, Kommerz – das sind die drei Säulen, die die Hauptstadt der Region Lombardei und zweitgrößte Stadt des Landes – nach Rom – ausmachen. Und an genau dieser Stelle treffen sie alle zusammen. Auf einer Seite des Rondells steht das legendäre Teatro alla Scala, eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt. Tickets sind oft monatelang im Voraus ausverkauft. Auf der anderen Seite liegt der Eingang zur Galleria Vittorio Emanuele II – die Einkaufsmeile schlechthin mit ihren weltberühmten Modegeschäften und der imposanten Glaskuppel in der Mitte. Sie schützt den Marmorboden vor Regen und allein ihretwegen lohnt sich ein Bummel. Und dann wäre da noch die Finanzwelt, an die zumindest mit der Banca Commerciale Italiana noch ein Schriftzug am Scala-Platz erinnert. Im imposanten Palazzo einer alten Adelsfamilie residiert heute die Gallerie d’Italia und zeigt Malerei und Skulpturen des 19. Jahrhunderts. Für ihre Geldinstitute ist die italienische Bankenmetropole berühmt. Viele Unternehmen haben sich am Stadtrand Bauten aus Glas und Beton geleistet, die bei der Fahrt vom Flughafen Malpensa in die City zu sehen sind – und ein wenig an New York erinnern.

Nur ein Punkt fehlt am Piazza della Scala: das vierte K – und das steht für Kirche. Unzählige Gotteshäuser gibt es, doch die meisten Mailandbesucher wollen vor allem eines sehen: den Dom. Kein Problem, er liegt nur einen Katzensprung entfernt – direkt hinter der Einkaufsgalerie öffnet sich der prächtige Domplatz. Ein traumhafter Anblick, auch wenn man ihn wohl niemals ganz allein genießen kann.

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Foto: (c) Mandarin Oriental Milano