Yoga wird viel Positives nachgesagt: Es fördert die Körperspannung, hilft bei Rückenschmerzen, gibt mehr Energie und neue Vitalität. Rundum: Tut einfach gut.

War Yoga früher als Selbstfindungstrip für esoterische Althippies verschrien, hat es sich mittlerweile zur Trendsportart gemausert. Dabei ist Yoga im klassischen Sinne gar nicht als Sport, sondern als Meditationsart definiert. Wer aber einmal unvorbereitet in eine Yogaklasse gestolpert ist, weiß, wie schnell der Schweiß fließt, ganz zu schweigen vom Muskelkater danach. Gerade im Anfangsstadium erfordert Yoga Motivation, um die Übungen alle auch wirklich zu probieren. Um als Anfänger optimal vorbereitet zu sein, hat Yoga-Profi Jan Wiesmann, Gründer von fitengo, der Suchmaschine für Fitnessaktivitäten, Tipps zusammengestellt, was man vor der ersten Yogastunde alles beachten sollte.

Des Yogis neue Kleider
Wer Yoga erst einmal nur ausprobieren möchte, muss sich nicht völlig neu einkleiden. Eine enge Jogginghose oder Leggins und ein bequemes T-Shirt reichen aus. Zudem praktiziert man Yoga barfuß. Wer will, kann vor und nach der Stunde Socken und ein Sweatshirt anziehen. Oft kann man aber, wie beim Hatha-Yoga, am Ende der Stunde im Shavasana, der Ruhehaltung, unter einer Decke liegen und entspannen. Hatha-Matte? Wie auch bei der Kleidung muss man sich am Anfang keine eigene Yogamatte zulegen, vor allem wenn man noch gar nicht weiß, ob einem Yoga zusagt. Jedes Studio bietet auch Matten in den Kursräumen an, die man getrost benutzen kann (evtl. Handtuch mitbringen). Einzig beim Bikram-Yoga, bei dem in einem bis zu 40 Grad heißen Raum Yogaübungen praktiziert werden, ist es ratsam, seine eigene Matte zu haben.

Im Zweifel immer fragen
Ähnlich wie bei Workout-Kursen im Fitnessstudio braucht man auch beim Yoga ab und zu Hilfsmittel, um die Übungen zu bewältigen. Dazu gehören beispielsweise ein Gurt zur besseren Dehnung, ein Block zum Aufstützen oder ein Kissen, um beim Schneidersitz erhöht zu sitzen. Vor Beginn der Stunde einfach beim Mattennachbarn abschauen oder den Yogalehrer fragen. Zudem ist es ratsam, den Lehrer über den Anfängerstatus und mögliche Beschwerden zu informieren. In guten Anfängerklassen wird aber immer danach gefragt. Nach dem Workout stellen die meisten guten Studios Tee und Obst zur Erfrischung bereit. Nur beim Hot-Yoga ist es ausdrücklich ratsam, während der Stunde, aber auch schon vorher, sehr viel Wasser zu trinken. Durch die hohen Temperaturen kommt es zu einem großen Flüssigkeitsverlust, der sich massiv auf den Kreislauf auswirken kann. Auch auf reichhaltige Mahlzeiten sollte man vor einem Yogakurs verzichten, damit der Körper nicht mit der Verdauung beschäftigt ist, während er sich eigentlich auf die Yogaübungen konzentrieren sollte.

Schaut man geübten Yogis zu, sieht man athletische Menschen, die gleichzeitig gelenkig und kraftvoll Kopfstand, Brücken oder Gleichgewichtsübungen, wie die „Krähe“, scheinbar spielerisch bewältigen. Als Einsteiger hingegen bedeutet schon der „herabschauende Hund“ große Kraftanstrengung. Wichtig ist am Anfang vor allem, dass man lernt, wie die Übungen richtig ausgeführt werden. Erst wenn der Körper diese Bewegungsabläufe wirklich verinnerlicht hat, sollte man auch die Fortgeschrittenen-Kurse besuchen.

Von Spirit bis Power
Yoga ist nicht gleich Yoga. Auch in dieser Sportart gibt es verschiedene Stile und Arten. Deshalb sollte man sich zunächst fragen, warum man Yoga überhaupt praktizieren will. Möchte man mit den Übungen beispielsweise seine Rückenbeschwerden mindern, sieht man das Ganze eher sportlich oder auf einer spirituellen Ebene? Je nach Ausgangslage kann man zwischen verschiedenen Yoga-Stilen wählen. Übrigens: Selbst für Schwangere und junge Mütter gibt es spezielle Yoga-Kurse. So steht der ersten Yogastunde und vielleicht dem künftigen neuen Lieblingshobby nichts mehr im Wege.

(Foto oben: Hotel Hochschober)

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