Sollten Sie um 10 Uhr noch im Bett liegen, brauchen Sie keinen Wecker. Denn um die Zeit wacht der Löwe lautstark auf. Die Strauße hingegen gehören zu den Frühaufstehern, wissen die Gäste des Stue, denn sie schauen direkt in die Gehege des Berliner Zoos.

Eigentlich schade, dass der kleine Vogel hoch über meinem Waschbecken nicht sprechen kann. Während dieser Papagei aus Porzellan ist, sind die Strauße und Antilopen, die ich von meinem Zimmerfenster aus sehen kann, durchaus echt. Ich ziehe den Sessel noch etwas näher an das vom Boden bis zur Decke reichende Fenster und erfreue mich einfach über meinen exklusiven Beobachtungsposten hoch über dem Berliner Zoo. Von allen 79 hellen, modern eingerichteten Zimmern und verschiedenen Suiten bietet sich entweder eine tolle Sicht auf die Gehege und ihre Bewohner oder auf den angrenzenden Tiergarten. Und auch durchs große Fenster der Bar hat man einen exklusiven Blick auf die Tiere. Und so drückt sich der eine oder andere junge Gast schon mal die Nase an der Scheibe platt. Die Größeren sind da etwas abgeklärter und lümmeln lieber in den ausgesprochen gemütlichen Sofas und Sesseln unter anderem von Patricia Urquiola. Die spanische Designerin zeichnet für das komplette Interieur in den öffentlich zugänglichen Bereichen verantwortlich. Urquiola ist es gelungen, genau die private Stimmung zu erzeugen, die der Name des Hotels verspricht. Denn Stue, sprich „Schtue“, ist dänisch und heißt nichts anderes als „Wohnzimmer“. Weshalb man die dänische Bezeichung dafür gewählt hat, liegt im übrigen daran, dass das denkmalgeschützte Gebäude Sitz der ehemaligen Königlichen Dänischen Gesandtschaft war.

Das Stue ist alles andere als gewöhnlich. Neben der interessanten Architektur ist es vor allem die im Haus zu sehende Kunst, die fasziniert. So begrüßt am Eingang eine übergroße Krokodilsskulptur vom Pariser Künstler Quentin Garel. Das tierische Thema zieht sich durch die Lobby bis ins Restaurant mit einer riesigen Giraffe und Gorillas der Mailänder Künstlerin Benedetta Mori, den aus Leder gefertigten Nilpferden von Omersa und den bunten Stoffvögeln der Künstlerin Abigail Brown. Im Kontrast dazu: die Schwarz-Weiß-Modefotografien und Porträts einiger der wichtigsten Fotografen der Moderne wie Richard Avedon, Henri Cartier-Bresson oder Irving Penn. Einige besonders schöne Bilder hängen im kleinen, feinen Boutique Spa des Hauses. Aber nicht nur deshalb lohnt sich ein Besuch (Treatments möglichst vorher reservieren, das Spa ist gut gebucht). Das Team um Spa-Managerin Anne-Kathrin Schmidt bietet spür- und sichtbar wohltuende Behandlungen, wie das Stue Signature Treatment (anregende Ganzkörpermassage mit weichen Bürsten, Ganzkörperpackung mit Wiesenschaumkrautöl, Feuchtigkeitsmaske für das Gesicht, Massage für Gesicht und Körper zur Aktivierung des Energieflusses). Verwendet werden ausschließlich die Produkte von Susanne Kaufmann, eine rein natürliche Wirkstoffkosmetik aus Österreich, hergestellt nach ökologischen Prinzipien. Rundum erholt, rundet der Besuch des Gourmetbereichs „5“ im neuen Berliner „Wohnzimmer“ den Tag ab. Hier wirkt der spanische Sternekoch Paco Pérez und verzaubert seine Gäste mit Degustationsmenüs, die alle Sinne berühren. (FH)

Öffnungszeiten: Pool und Sauna für Hotelgäste täglich 6-22 Uhr. Day Spa: Mo-Do, 10-21 Uhr, Fr-So, 10-20 Uhr (Benutzung ist an eine Behandlungsbuchung gebunden), spa@das-stue.com

Preisbeispiel: Package Mini Moon: 2 Nächte in einer Junior Suite inkl. Frühstück, Flasche Champagner, Paar-Massage im Spa: ab 540 Euro

Das Stue
Das Stue, Hotel Berlin Tiergarten
Drakestraße 1
10787 Berlin
Tel. +49 30 311722-0
info@das-stue.com
www.das-stue.com