Klöster waren schon immer Orte des Rückzugs und der Einkehr. Das Wort Kloster kommt vom lateinischen „claustrum“, was „verschlossener Ort“ bedeutet. Heute sind viele Klöster offen für all jene, die sich für eine kurze Zeit vor dem oft stressigen Alltag verschließen wollen, die innere Einkehr suchen und eine erholsame Auszeit benötigen.

Haben Sie auch schon einmal darüber nachgedacht, eine Auszeit oder einen kurzen Urlaub in einem Kloster zu verbringen? Damit Sie endlich mal Ruhe haben, mal wieder klare, strukturierte Gedanken fassen und sich erholen können? Oder reizt Sie die Aussicht, Inspiration bei Ihrer Sinnsuche und Unterstützung beim Sich-Selbst- Finden zu erfahren? Es lohnt sich auf jeden Fall, sich auf dieses Experiment einzulassen. Kehren Sie dem Alltagsgebrüll, der permanenten Reizüberflutung unserer Konsumgesellschaft, dem nimmerendenden Leistungsdruck den Rücken. Lassen Sie sich einfach mal ein auf die Einfachheit, den geregelten Tagesrhythmus, den selbstverständlichen Umgang mit der Natur, auf die Ruhe und auch aufs Alleinsein. Sie werden erleben, wie beruhigend, ja erfrischend erholsam das sein kann. Dazu kommt, dass die meisten Klöster eingebettet sind in eine herrliche Landschaft, die man auf ausgedehnten und meditativen Spaziergängen entdecken kann. Was Sie nicht erwarten sollten, sind Komfort und Service wie in einem Sterne-Hotel, außer es handelt sich um ein Hotel in einem ehemaligen Kloster. Auf den Fernseher im Zimmer müssen Sie meist verzichten, auch ein Föhn liegt nicht unbedingt bereit. Und Gourmets lernen im Kloster sicherlich die einfache, aber äußerst schmackhafte Klosterküche schätzen, die weniger mit Raffinesse als mit aromatischen frischen Zutaten aus den eigenen Gärten oder dem Bio-Bauern aus der Region punktet.

In den letzten Jahren wurde der Urlaub im Kloster immer beliebter. Viele Menschen, Frauen wie Männer, begeben sich hinter dicke Mauern, wo ein Hauch der Andacht und Spiritualität weht. Religiöse Motive spielen bei der Entscheidung zwar auch eine gewisse Rolle, stehen aber meistens nicht im Vordergrund. Und es wird von den klösterlichen Gästehäusern auch nicht erwartet, dass der Gast religiös aktiv ist. Vielmehr ist es die Aussicht auf vollkommene Ruhe und Entspannung, die das „himmlische“ Angebot so attraktiv macht. „Entspannung durch Entschleunigung“ lautet dabei das Motto. Es wird gefastet, geschwiegen und Andacht gehalten. Vielfach besteht die Möglichkeit, an Meditationen und Kontemplationen teilzunehmen, auch der achtsame Umgang mit der Natur wird neu erfahren. Dazu gehört auch, sich aktiv am Klosterleben zu beteiligen, etwa, indem man bei der Obsternte mithilft, Unkraut jätet, Kräuter für Tee aufbereitet. Aber auch das ist kein Muss, denn erste Prämisse ist, nichts müssen müssen. „Wer in sich gehen will, geht erst einmal hinaus, dann ist Erholung ein Spaziergang“, hört man von den Klosterbrüdern und -schwestern häufig. Und während die Hände fleißig werken, kann sich der Geist zur Ruhe setzen. Urlaub im Kloster ist aber mehr als eine spirituelle Erfahrung – hier wird uraltes Wissen um Gesunderhaltung und Regeneration von Geist und Körper in moderner Aufbereitung weitergegeben. Und das ist durchaus auch als moderner, ganzheitlicher Wellness-Gedanke zu verstehen. (großes Foto oben: Relais Sant’Uffi zio Wellness & SPA)