Mag es noch so quirlig an der Rezeption des Hôtel de Sèze zugehen, hektisch wird es hier nie. Jeder Gast wird freundlich begrüßt, es wird ihm in aller Ruhe erklärt, wo sich das gesuchte Geschäft befindet, nachgefragt, wann das georderte Taxi kommt … Dabei springen die Mitarbeiter ohne mit der Wimper zu zucken vom Französischen ins Englische. Wer glaubt, in Bordeaux nur französisch sprechen zu müssen, wird in diesem Hotel schnell eines Besseren belehrt. Nicht nur deswegen ist das schmucke Haus aus dem 18. Jahrhundert im alten Stadtzentrum so beliebt bei der internationalen Gästeschar.

Durchdacht bis ins Detail

Die besondere Ausstrahlung des Hauses ist Cédric Janvier zu verdanken. Der Sohn einer Pariser Hoteliersfamilie nahm sich der ursprünglich zwei Hotels, die sich auf insgesamt drei Gebäude erstreckten, liebevoll an. Er sanierte, renovierte und setzte noch ein Stockwerk oben drauf. 2007 dann eröffnete sein neues Schmuckstück als 4-Sterne-Haus. Jedes der 52 Zimmer und drei Suiten hat einen anderen Grundriss, alle sind sie individuell eingerichtet, teilweise mit exotischen Tapeten und edlen Antiquitäten. Die behaglich-bourgeoise Einrichtung finden die Gäste auch im Restaurant Comptoir de Sèze wieder. Besonders schön sind die blank gescheuerten Holzdielen. Wenn es das Wetter zulässt, wird draußen serviert. Alle Gerichte auf der kleinen, feinen Karte klingen so hervorragend, dass Gäste sich am besten beraten lassen, inklusive des dazu passenden Weines. Tipp: Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat gibt es ab 20 Uhr ein Jazz-Konzert, zu dem der Küchenchef ein spezielles Menü kreiert.

Cédric Janvier lenkt nach der Neueröffnung die Geschicke als General Manager. Nach Paris möchte er nicht zurück. So wie er sind viele Pariser dem Charme der Stadt an der Garonne erlegen. Um das Angebot seines Hauses abzurunden, hat er ein Spa im Hotel eröffnet. Ein weiteres Highlight ist der Golfplatz (2 x 6 Loch). Ein ehemaliger Weinberg am rechten Ufer der Garonne wurde dafür umgestaltet, Golf de Sèze hat ein Putting Green und ist nur 15 Minuten vom Hotel entfernt.

Den Namensgeber treffen Gäste übrigens in dem im Stil eines englischen Club eingerichteten Salon. Da hängt er als Gemälde über dem Kamin. Raymond de Sèze stammt ursprünglich aus Saint-Emilion, unweit von Bordeaux und war im 18. Jahrhundert als Anwalt tätig. Er wird als äußerst höflich und stilvoll beschrieben und erinnert damit ein wenig an Cédric Janvier, der genauso umsichtig täglich in seinem Hotel unterwegs ist.

HÔTEL DE SÈZE
An der Ecke Allées de Tourny und Rue de Sèze. Vom Flughafen 25 Fahrminuten, vom TGV-Bahnhof 11 Minuten.

www.hotel-de-seze.com