Ihre Rollen als Ermittlerin in TV-Thrillern sind anders. Lisa Maria Potthoff spielt unkonventionelle Frauen, verletzlich und gleichzeitig knallhart, die keine Angst haben, sich auch einmal zu prügeln. Das tut sie auch als Sarah Kohr in der gleichnamigen ZDF-Krimiserie. Die 40-Jährige mit bayerischen Wurzeln lebt mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in Berlin. Dort trafen sich die sympathische Schauspielerin und SPA-inside-Redakteurin Dorit Schambach zum Interview und sprachen über Kampftraining, Wellness und Pläne fürs Leben.

Frau Potthoff, derzeit drehen Sie den vierten Thriller der ZDF-Krimiserie „Sarah Kohr“. Trainieren Sie auch dafür noch das ultraharte Krav Maga und machen wieder alle Stunts selbst?
Ich mache so viel es geht selbst. Das Training, die Stunts, es macht mir wirklich riesig Spaß. Vor Drehbeginn gehe ich dreimal die Woche zum Krav-Maga-Training, während des Filmens habe ich die Stuntproben. Diese israelische Kampftechnik ist recht hart. Da gehe ich nicht nur an meine Grenzen, sondern muss darüber hinaus. Was mich dabei am allermeisten erstaunt: Ich lasse mich sogar von meinem Trainer anbrüllen, treten und gebe alles, bis ich komplett am Ende bin. Das hätte ich nie gedacht, da ich von Haus aus einen eher großen inneren Schweinehund habe. Inzwischen mache ich schon fast drei Jahre regelmäßig Krav Maga.

Klingt brutal. Was reizt Sie daran? Krav Maga ist perfekt, wenn ein schneller Erfolg erzielt werden soll, sprich Kraft und Muskeln aufbauen. Ich kombiniere das mit Kickboxen und Crossfit und ernähre ich mich auch gescheit. Für die Figur der Sarah Kohr, die in ihren Attributen eher männlich angelegt ist, muss ich topfit sein und inzwischen habe ich mir auch schöne Muskeln zugelegt (grinst). Denn es ist mir wichtig und ich mag es auch, die Rolle ohne Double zu spielen. Stunts werden minutiös choreografiert und immer und immer wieder geübt, bis sie sitzen. Das ist wie Tanzen lernen. Gut vorbereitet fühle ich mich sehr sicher dabei.

Haben Sie sich dabei jemals verletzt?
Ich habe immer irgendwo eine Schramme oder blaue Flecken. Meine Töchter witzeln schon „Mama hat wieder Männer verhauen!“ Aber wirklich schlimm habe ich mich nie verletzt. Einmal eine gerissene Strecksehne am Finger, der stand dann ganz lustig ab, ein anderes Mal war’s das Außenband und ich musste eine Schiene tragen. War zum Arbeiten nicht ideal, aber es ging. Die Kämpfe haben trotz Schiene gut funktioniert.

Und ein sanftes Workout geht auch?
Während der Sarah-Kohr-Drehs in Hamburg geh ich morgens oft ins Meridian Spa und mache Yoga und Pilates als Gegengewicht zu den Kampftrainings am Abend.

Was nehmen Sie sich schon länger vor, schaffen es aber irgendwie nicht?
Hm, schwierige Frage. (Sie überlegt lange.) Ich will immer mal mehr für mich tun, aber irgendwie kommt dann doch was dazwischen, fehlt die Zeit oder ich finde es gerade nicht so wichtig. Dabei wünsche ich mir nach dem Training so oft eine richtig gute Massage für meine geschundenen Hals-und Nackenmuskeln.

Da wäre doch ein schöner Wellness-Aufenthalt perfekt …
Ja, das stimmt! Ein paar Tage Auszeit in einem Hotel mit schönem Spa und ganz vielen Treatments. Das Beste, was ich je an Behandlung erlebt habe, war ein Facial im Hotel Das Stue in Berlin. Die Beautybehandlungen von Susanne Kaufmann sind ein Traum. Dort habe ich ihre Produkte entdeckt. Wenn ich viel drehe, verwende ich neben der Tagespflege das Enzympeeling und die Heilerdemaske von Susanne Kaufmann. Damit übersteht meine Haut jeden anstrengenden Dreh.

Was bringt Sie auf die Palme?
Trödeln am Morgen. Ich steh morgens auf, brauche eine halbe Stunde für mich und dann geht’s los. Wenn meine Kinder, aber auch andere Menschen, dann in aller Ruhe zu allem Stunden brauchen, dann kann mich das schon echt rasend machen.

Wie kommen Sie nach anstrengenden Drehzeiten runter?
Einfach in unserem Garten sitzen, die Natur, Licht, Luft und Sonne genießen, Vögel beobachten.

Wenn Sie nicht Schauspielerin geworden wären … wäre ich heute bestimmt Ärztin wie meine Mutter.

Ihr nächster Film?
Im neuen Eberhofer-Film „Leberkäsjunkie“ mit Sebastian Bezzel spiel ich wieder die Susi, Eberhofers Freundin. Er startet am 1. August in den Kinos.