Unberührt und ursprünglich wirken die Malediven – doch der Eindruck täuscht: Der Tourismus hinterlässt Spuren. Immer mehr Resorts machen sich deshalb ganz bewusst für die Umwelt stark.

Das Fleisch wird aus Deutschland importiert, der Wein kommt aus Italien, Orangensaft auf der Türkei. Um Gästen der feinen Resorts beste Genüsse zu verschaffen, müssen (nicht nur) Lebensmittel aus der halben Welt herangeholt werden – Rohstoffe und Eigenproduktion der Malediven reichen nicht. Der Blick auf die Umweltbilanz der Tourismusbetriebe (mehr als 1 Mio. Gäste pro Jahr) treibt Naturschützern regelmäßig Zornesfalten ins Gesicht. Jeder Besucher der Inselgruppe muss sich dessen bewusst sein: Der Komfort im Urlaub hat auch eine Kehrseite. Die Resortbetreiber wissen um den Zwiespalt und auch darum, dass schon beim Bau der Hotelanlagen in die Natur eingegriffen und selbst vor Korallenriffen nicht halt gemacht wurde – indem etwa Schneisen für Boote und Taucher entstanden. Dennoch: Das Bewusstsein für einen nachhaltigen Urlaub wächst. Das fängt bei Kleinigkeiten an: Auf vielen Inseln etwa wird in den Zimmern (kostenlos) Wasser aus eigenen Aufbereitungsanlagen angeboten – in wiederverwendbaren Flaschen. Das ist besser für die Umwelt, als Limo, Cola & Co. heranzuschaffen. Auf Inseln wie Kuramathi werden Urlauber von einer (festangestellten) Meeresbiologin nicht nur über Flora und Fauna informiert, sondern auch darüber, was passiert, wenn man Müll einfach in der Natur wegwirft. Zudem haben viele Resorts eigene Gärten und kleine Plantagen angelegt, um zumindest einen Teil an Kräutern, Obst oder Gemüse selbst zu pflanzen, damit es nicht importiert werden muss.

Nicht nur weil das Wasser wärmer wird sterben Korallen aus. Oft brechen sie auch ab, weil Urlauber beim Schnorcheln versehentlich drauftreten. Doch die sensiblen Riffe werden gepflegt. Manche Resorts (Foto oben) befestigen die noch lebenden Bruchstücke, so dass die Korallen wieder fest- und weiterwachsen können.