Allein die Fahrt von Miami auf die Florida Keys ist ein Traum. Über 42 Brücken und prächtig türkisblaues Wasser geht’s von Insel zu Insel.

Von Miami aus nehmen Sie den Highway 41 (Tamiami Trail). Er führt Sie westwärts mitten durch dieses Naturparadies bis nach Naples und Fort Myers am Golf von Mexiko. Das nächstgelegene Eingangstor zu den Everglade, das Shark Valley Visitors Center, erreichen Sie nach etwa 40 km. Das gewaltige Sumpfgebiet der Everglades wurde bereits in den 1950er Jahren zum Naturschutzpark erklärt und gehört zum Unseco-Weltkulturerbe. Es ist ein Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Die Luft ist warm, feucht, der Himmel stahlblau, das Wasser teilweise nur 15-20 cm tief. Man glaubt kaum, dass es sich eigentlich um einen Fluss handelt. Die Indianer nannten das riesige Feuchtgebiet „Pa-hay-okee“, „Fluss aus Gras“. Tatsächlich sind die Everglades kein Sumpf, sondern ein träge fließender Fluss, dessen Strömung man kaum wahr nimmt. So weit das Auge reicht, sehen Sie Schilfgräser, manchmal kleine Inseln mit tropischen Bäumen, Sumpfzypressen, Mangroven, Kiefernwäldchen. Eine tolle und vor allem umweltfreundliche und gleichzeitig sportliche Art, den Park zu entdecken, ist eine Tour mit dem Rad auf dem gut ausgebauten Wegenetz. Im Shark Valley Visitors Center (Eintritt 5 Dollar pro Person), kann man sich für umgerechnet 6,50 Euro die Stunde Räder ausleihen. Kalkulieren Sie zwei bis drei Stunden ein, je nachdem wie viele einmalige Fotomotive Sie entdecken, wie viele Alligatoren, Flamingos, Manatees (Seekühe), Schildkröten, Schlangen, Kormorane, Waschbären Ihnen über den Weg laufen. www.sharkvalleytramtours.com. Spaß macht auch eine, im wahrsten Sinne des Wortes, Spritz- Tour mit dem Airboot durch das unüberschaubare Netz an Wasserwegen und Mangroven. Der Nachteil: Man sieht weniger Tiere. Manchmal ist es gut, dass man nicht so schnell fahren darf. Auf 55 Meilen pro Stunde, knapp 90 km/h, ist das Tempo auf dem Overseas Highway (Highway 1) begrenzt, der südlich von Miami in Homestead beginnt. So kann man staunen und genießen, bei offenem Fenster und cooler Musik: das unglaubliche Türkis des Wasser, weiß hineingesprengelt ein paar Boote, das satte Grün der Palmen und Mangroven. 205 km lang ist der Highway, der die Inseln der Florida Keys miteinander verbindet. 42 Brücken zählt man, die längste, die Seven Miles Bridge, ist 11 km lang. Dann erst kommt man im äußersten Süden der Keys, Floridas, ja des gesamten Festlandes der USA an – in Key West. Das lebendige Städtchen mit seinen im viktorianischen Stil erbauten Häusern und Villen ist auch Dank des legendären Schriftstellers Ernest Hemingway ein Besuchermagnet. Sein Haus www.hemingwayhome. com und das Mel-Fisher-Maritim- Museum sollte man besuchen und von der geschäftigen Duval Street zum Sunset Pier schlendern. Romantisch: Der malerische Sonnenuntergang auf dem Mallory Square.

Faszination Natur
Auf dem langen Weg nach Key West lohnen sich ein paar Abstecher: Schnorcheln im John Pennekamp Coral Reef State Park  auf Key Largo etwa. Zum Abendessen fahren Sie weiter nach Islamorada, der Hauptstadt für Sportfischer und Hochseeangler. Wenn dann die Sonne untergeht und sich alles Flamingo-Rosa färbt, ist das romantische Morada Bay Beach Cafédie richtige Adresse. Unbedingt die lokalen Fischdelikatessen Conch Fritters oder Mahi Mahi sowie Lime Pie, köstlichen Zitronenkuchen, probieren! Am nächsten Tag ist Baden und Relaxen am Strand von Bahia Honda  angesagt, der vom Reise-Bewertungsportal Tripadvisor zu den 25 Top-Beaches der USA gewählt wurde. Die Insel Grassy Key wurde als Heimat Flippers berühmt. Das dortige Dolphin Research Centerist einen Besuch wert. In Marathon, dem Herz der Keys, kann man Boote für Ausflüge zum Tauchen, Schnorcheln, Fischen oder Segeln oder für Kajaktouen durch die Mangroven chartern.

(Foto oben: Andy Newman/Florida Keys News Bureau)