Endlich einmal zur Ruhe kommen! Warum dafür nicht mal Meditation ausprobieren? Noch nie waren die Menschen so offen gegenüber alternativen Entspannungsmethoden.

Schneller, höher, weiter – der Leistungsdruck hinterlässt seine Spuren. Viele Mediziner und Krankenkassen schlagen bereits Alarm, da in den letzten Jahren die Zahl der psychischen Erkrankungen sprunghaft angestiegen ist. Die Meditation ist eine Entspannungsmethode, mit deren Hilfe man wieder zur inneren Balance und Ruhe findet. Skeptiker verbinden Meditation immer noch mit esoterischem Singsang. Immer mehr Studien legen indes nahe, dass Meditation tatsächlich einen Weg eröffnet, den Herausforderungen in Beruf und Alltag besser gewachsen zu sein. Mithilfe von Hirn- Scans haben Forscher zudem herausgefunden, dass Meditation bestimmte Bereiche im Gehirn wachsen lässt. In einer Umfrage untersuchte das Bender Institute of Neuroimaging (BION), Gießen, welche positiven Effekte von Meditation im Hinblick auf individuelle Leistungsfähigkeit, persönliche Unabhängigkeit und kreative Gestaltungskraft ausgehen.

Befragt wurden Teilnehmer einer dreijährigen Weiterbildung, die neben Methoden der Persönlichkeitsentwicklung auch eine regelmäßige Meditationspraxis beinhaltete. Einige der Ergebnisse: 54 Prozent der Befragten fühlten sich im Beruf leistungsfähiger. 73 Prozent gaben an, sich authentischer zu fühlen, 52 Prozent der Befragten konnten äußeren Anforderungen besser begegnen und standhalten. Und: 56 Prozent gelang es, sich mehr Freiheit bei beruflichen Entscheidungen zu nehmen. Sukadev Bretz ist Experte in Sachen Meditation. Der Gründer und Leiter des Vereins Yoga Vidya, der in Bad Meinberg Europas größtes Yoga-Seminarhaus betreibt, meditiert selbst seit 35 Jahren. „Ich habe mit 16 damit angefangen“, sagt Bretz, der heute sein Wissen weitergibt – etwa an Kursleiter oder in Retreats. „Das Schöne an Meditation ist: Es tut gut, man fühlt sich gut – und man braucht nicht viel dafür. Sommers wie winters, unterwegs oder im Hotel geht das“, sagt Bretz.

Der Sinn des Lebens
Beim Meditieren muss man sich konzentrieren, zur Besinnung kommen und seine Gedanken ordnen. Und genau das fällt vielen Menschen schwer. Ein Anfang ist bereits gemacht, wenn man das erkennt und aktiv etwas dagegen tut. Meditation kann, muss aber nicht unbedingt einen spirituellen Hintergrund haben. Dass sich viele Menschen nach längerem und intensiven Meditieren Fragen zum Sinn des Lebens stellen, bleibt oft nicht aus. Wenn sie dabei helfen, bewusster zu erleben, wirkt sich das wiederum positiv auf die Gesundheit aus.