Wellnesshoteliers stehen vor spannenden Herausforderungen: Gäste erwarten heute mehr als eine klassische „Wellness-Auszeit“. Insbesondere die jüngere Generation sucht nicht nur Erholung, sondern ganzheitliche Konzepte für Körper und Geist. Neben individuellen Gesundheitskonzepten rückt besonders die soziale Komponente stärker in den Fokus. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Kooperation Wellness- Hotels & Resorts, an der über 3.300 Gäste und 78 Wellnesshoteliers teilgenommen haben.

Social Sauna

Sauna ist weit mehr als gesundes Schwitzen – es wird wieder zum sozialen Erlebnis. Gäste wünschen sich Events mit Musik, geführten Ritualen und geselligen Elementen. Rund die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie solche Angebote in einem Wellnesshotel besonders ansprechend finden.

(Fotos: shutterstock/RossHelen, Olezzo, Shakirov-Albert)

Obwohl immer mehr Gäste gesellige Sauna-Erlebnisse wünschen, ist bisher weniger als die Hälfte der Wellnesshotels darauf eingestellt. Hierin steckt noch viel ungenutztes Potenzial, denn gerade junge Menschen suchen verstärkt nach gesunden Formen des Zusammenkommens. Social Sauna trifft genau diesen Nerv und verbindet Wohlbefinden mit Gemeinschaftserlebnis.

Wellnesshotels als Health Coaches

Health-Konzepte stehen im Fokus – in klassischen und sozialen Medien gibt es unzählige Tipps, Trends und Studien. Die Vielzahl an Informationen kann jedoch auch herausfordernd sein: 15 Prozent der Befragten fühlen sich überfordert und mehr als ein Drittel findet es schwierig, einen gesunden Lebensstil tatsächlich umzusetzen. Diese Unsicherheit bietet Wellnesshoteliers eine große Chance: Durch gezielte Programme, individuelles Coaching und ganzheitliche Konzepte können sie ihren Gästen nicht nur Orientierung bieten, sondern Gesundheit – auch im Alltag – erlebbar machen. Gäste erwarten dabei mehr als klassische Spa-Angebote: Mehr als die Hälfte legt Wert auf ein ganzheitliches Konzept, das Ernährung, Bewegung, Regeneration und mentale Gesundheit vereint. Mehr als ein Drittel wünscht sich zudem individuelle Programme und persönliche Coachings durch Experten.

Workation

Workation liegt im Trend. Besonders bei der jungen Generation ist die Kombination aus Urlaub und Arbeiten beliebt. Über zwei Drittel der bis 39-Jährigen würden sogar ihren Job wechseln, wenn sie einmal im Jahr vier Wochen aus einem Wellnesshotel arbeiten könnten.

Aber auch über alle Altersgruppen hinweg ist das Interesse hoch. Doch wie sieht es bei den Hoteliers aus? Obwohl die Nachfrage steigt, sind bislang nur fünf Prozent der Wellnesshotels aktiv auf Workation vorbereitet. 16 Prozent der Hoteliers haben das Potenzial erkannt und können sich vorstellen, Workation in Zukunft anzubieten.

Investitionen und neue Chancen

Die Nachfrage nach Wellnessleistungen entwickelt sich weiterhin positiv: Wie schon in den vergangenen zehn Jahren verzeichnete die Mehrheit der Hotels auch 2024 einen Anstieg. Für 2025 erwartet knapp die Hälfte der Hoteliers eine weitere Zunahme. Auch Investitionen stehen weiter hoch im Kurs. 2024 haben fast 80 Prozent der Hoteliers in verschiedene Bereiche investiert. Besonders im Fokus standen die Modernisierung der Zimmer, die Weiterentwicklung der Wellnessbereiche sowie technische Anlagen und Digitalisierung. Ein Blick auf die Gästestruktur zeigt, dass Paare die häufigste Zielgruppe von Wellnesshotels sind, gefolgt von Frauengruppen und Alleinreisenden. Die Generation der 50- bis 69-Jährigen macht den größten Anteil aus. Jüngere Gäste bis 39 Jahre sind dagegen bislang unterrepräsentiert – ein Potenzial, das durch Angebote wie Workation, Social Sauna und gemeinsame Outdoor-Aktivitäten wie Rucking, Stand-Up-Paddling, Trailrunning oder Eisbaden zukünftig besser ausgeschöpft werden könnte.

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