Das kleine Emirat Ras Al Khaimah gilt als die „Hamptons“ von Dubai und ist groß im Kommen. Es setzt auf umweltbewussten Tourismus in der Natur und einen außergewöhnlichen Mix aus Tradition, Moderne und Adrenalin-Erlebnissen.

Wären Länder Personen, könnte man Abu Dhabi als die kultivierte Grand Dame der Emirate bezeichnen und Dubai als die hippe Teenie-Tochter mit Hang zum Luxus. Ras Al Khaimah hingegen gleicht einer stillen, aber überaus charmanten Cousine, die einen umso mehr in ihren Bann zieht, je besser man sie kennenlernt. Ein Ort also mit vielschichtigem Charakter und überraschenden Facetten.

Allerhand los im kleinen Emirat, das noch als Geheimtipp gilt. Vieles spielt sich hier draußen ab, wie die Besichtigung des historischen Dhayah Fort, die einzige erhaltene Bergfestung in den Vereinigten Arabischen Emiraten.(Foto: shutterstock_Jithesh-Sundar)

Abenteuer und Natur erleben

Chefredakteurin Franka Hänig war in den Bergen unterwegs.
Autorin Nina Zeller ging auf Spritztour durch die Wüste. (Foto: Mike Badstübner)

7000-jährige Kultur

Angefangen bei der geografischen Lage. Gerade einmal 45 Fahrminuten (bei wenig Verkehr) trennen Ras Al Khaimah vom Nachbar-Emirat Dubai. Die Natur dort besteht aus kristallklarem Meer, spektakulären Gebirgszügen – den höchsten der Emirate! – und malerischen Sanddünen. Diese Trilogie der Landschaft bildet auch das Logo von Ras Al Khaimah als Touristen-Hotspot und zeigt, worauf die Einwohner besonders stolz sind: ihre vielseitige Umgebung.
Ebenso besonders ist die 7000-jährige Kultur von Ras Al Khaimah. Das viertgrößte Emirat gilt als westlich und liberal, ist aber zugleich stolz auf seine Wurzeln und Traditionen.

So bestand die Haupteinnahmequelle für viele Familien lange Zeit darin, nach Perlen zu tauchen. Was nach einer Geschichte aus „1001 Nacht“ klingt, war harte Arbeit, die interessierten Touristen heutzutage anschaulich erklärt wird auf der einzigen noch vorhandenen Perlenzucht-Farm des Emirats namens Suwaidi. Mehrmals pro Jahr machten sich einst Männer und Jungen auf speziellen Booten auf die Suche nach schimmernden Perlen, die in bis zu zehn Metern Tiefe in Austern steckten. Die Wahrscheinlichkeit, eine der schimmernden Bodenschätze zu finden, betrug zwar mickrige ein Prozent, jedoch war der Ertrag, wenn man eine fand, beachtlich und sicherte den Lebensunterhalt einer Großfamilie für ein Jahr.

Harte Arbeit Die schwere Arbeit der Perlentaucher wird in der Suwaidi Perlenfarm anschaulich gezeigt

Hoch hinauf ins Gebirge

Eine andere Art von Perlen, nämlich Schweißperlen, kommen zum Vorschein, wenn man das nahe gelegene, historische Dhayah Fort besteigt. 237 Treppenstufen führen hinauf zu der ehemaligen Verteidigungsanlage von Ras Al Khaimah, die im 19. Jahrhundert auf den Fundamenten viel älterer Gebäude errichtet wurde. Belohnt wird der Aufstieg mit einer fantastischen Aussicht auf üppige Palmengärten, das Meer und die umliegenden Berge.
In denen erlebt man auch das moderne Ras Al Khaimah. Auf dem höchst gelegenen Gipfel der Emirate, der Jabail Jais, gibt es nämlich die längste Zipline der Welt. Gute zwei Minuten lang können Adrenalin-Fans bei bis zu 150 Stundenkilometern über das Gebirge fliegen – atemberaubend!
Besonders gut lässt sich das Spektakel vom Restaurant „1448“ bestaunen, wo auch im Hochsommer stets eine angenehme Brise weht und die Drinks ebenso zu empfehlen sind wie die umfangreiche Speisekarte mit Gerichten wie frittierten Zucchini oder gegrilltem Lachs.
Für Nervenkitzel sorgt auch ein Abstecher in die Wüste. Denn dort starten nicht nur Ballon-Rundflüge zum Sonnenaufgang, bei denen man Kamelherden von oben beobachten kann, sondern auch geführte Safaris in Jeeps, mit denen durch den Sand gedriftet wird. Mit etwas Glück zeigen sich bei den Touren auch frei lebende Oryxe und Antilopen!

Jais Flight ist mit 2,83 Kilometern die längste Zipline der Welt. Mit dem adrenalingeladenen Abenteuer will Ras Al Khaimah seinen Dubai- und Abu-Dhabi-verwöhnten Gästen auch eine Superlative bieten. Gut verschnürt mit dem Kopf nach vorn, mit einer Kamera versehen, saust man mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h für fast drei Minuten über tiefe Schluchten, Canyons und Gipfel, die 1680 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Für Adrenalin-Kicks sorgt auch die Jais Sky Tour, ein Parcours mit insgesamt sechs Seilrutschen.

Foto: shutterstock_Oleksandr-Chernysh)

Unsere Hotel-Tipps in Ras Al Khaimah

Malediven-Feeling: Die Overwater-Villen des Anantara-Resorts überzeugen mit großzügig gestalteten Wohn- und Schlafbereichen, einer Außendusche, einer großen eigenen Terrasse inklusive Pool und Blick auf den Persischen Golf oder die Mangroven
Alle Gebäudeteile sind nachhaltig gebaut und mit natürlichen Materialien ausgestattet. Es gibt Abwasser-Recycling, Solaranlagen und eine Wasserabfüllanlage

Anantara Mina Al Arab

Perfekte Strandferien

Zum internationalen Flughafen Dubai sind es 45 Minuten Fahrzeit, der Flughafen Ras Al Khaimah ist 30 Autominuten entfernt. www.anantara.com/en/mina-al-arab-ras-al-khaimah

Das in diesem Jahr eröffnete Sofitel Al Hamra Beach Resort verspricht ein maßgeschneidertes Urlaubserlebnis für anspruchsvolle Reisende zu werden.

Sofitel – Al Hamra Beach Resort

Orientalische Rhythmen und Art de Vivre

Eingebettet in das Al Hamra Village, direkt an der Küste von Ras Al Khaimah. Fahrzeit zum Flughafen Dubai: 1 Stunde.

Ruhepool Inmitten der Wüste liegt das Luxusresort Ritz-Carlton. Die Ruhe und Abgeschiedenheit, kombiniert mit perfektem Service, revitalisieren im Nu alle Sinne

The Ritz-Carlton, Al Wadi Desert

Malerisches Wüsten-Refugium

Die Fahrzeit zwischen Dubai Flughafen und dem Resort in der Wüste beträgt knapp 70 Minuten.
www.ritzcarlton.com/de


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