Auf dem zentralen Augustusplatz, direkt zwischen Oper, Gewandhaus und Universität, legt Stadtführer Matej den Kopf in den Nacken. „Da oben“, sagt er und zeigt auf die Spitze des Hochhauses, „da gibt es den besten Ausblick über die ganze Stadt.“ Die Zuhörer, eine kleine Gruppe Touristen, nicken interessiert. Und erfahren noch viel mehr über den „Weisheitszahn“, wie der Leipziger das Gebäude wegen seiner markanten Optik nennt. Nämlich dass es dereinst das höchste Haus in der DDR war. Bis in Berlin der Fernsehturm gebaut wurde. Heute sitzen MDR, viele Firmen und eine Energiebörse im Gebäude. Die Skyline von Leipzig: ohne Uni-Riese undenkbar. Willkommen im Osten – mitten in Sachsen. In Chemnitz wird gearbeitet, in Leipzig behandelt, in Dresden geprasst: Das Sprichwort über die drei größten Metropolen des Freistaats ist auch heute noch regelmäßig  zu hören. Ob was dran ist? Muss jeder für sich entscheiden. Was Leipzig betrifft, gewiss ein Fünkchen Wahrheit. Denn Handel prägt die Stadt seit eh und je. Was schon allein am riesigen Messe-Areal vor den Toren der Stadt (mit der Buchmesse im Frühjahr als Highlight) zu sehen ist. Und beim Shoppen in der Innenstadt dazu – hier reiht sich ein Hof an den nächsten. Diese markante Bauweise ist eine Leipziger Besonderheit, begründet aus der Stadtgeschichte. Einst fuhren Kutschen durch die Höfe, um Waren zu bringen und zu holen. Heute finden sich hier Geschäfte, Bars, Restaurants – und jede Menge Firmen, Kreativlabels, Handwerker.

Eine Stadt wie eine Wundertüte

Was tun in Leipzig? Zunächst mal: bummeln! Das geht, vom Bahnhof kommend, bequem zu Fuß. Über den Markt mit dem schmucken Rathaus. Vorbei an Museen, historischen Gebäuden (wie der Alten Börse). Dazwischen einen Kaffee trinken – ein „Schälchen Heeßen“, wie der Sachse sagt. Und dem bunten Treiben zusehen. Leipzig ist kunterbunt und hipp, auch außerhalb der City. Ganze Kneipenmeilen (wie die „Karli“ – die Karl-Liebknecht-Straße) locken mit Essen und Getränken. Dazwischen viel Grün und Blau: Parks, Gärten und Wasser, das zu Entdeckungen einlädt – per Boot ein Heidenspaß. Lust auf hochklassige Musik? Auf Gemälde? Skulpturen? Lyrik oder Jazz? Zu viel, um alles an einem Wochenende zu erleben. Am besten planen also. Vielleicht ein Konzert mit dem weltberühmten Thomanerchor? Klassik im Gewandhaus? Eine Vernissage in einer Galerie auf dem Gelände der Baumwollspinnerei? Den Gästen vom Augustusplatz empfiehlt Stadtführer Matej eine Portion Romantik: „Kurz vorm Sonnenuntergang hoch auf die Plattform. Traumhaft, wenn die Sonne untergeht.“
Jens Korch

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