Neue Version des Natrue-Standards: Das ändert sich 2021

Ab dem 1. Januar 2021 aktualisiert Natrue (www.natrue.org) die Kriterien für sein Natur- und Biokosmetiklabel. Mit der Version 3.9. haben Hersteller nun die Möglichkeit, an neuer und innovativer Natur- und Biokosmetik zu arbeiten, ohne sich über die strengen Anforderungen des Labels hinwegzusetzen. Oberste Priorität ist dabei weiterhin, ein Maximum an Natur- und Biogehalt für jedes zertifizierte Produkt unter allen Produktkategorien zu gewährleisten und nachhaltige Formulierungen zu fördern.

Was ändert sich mit der neuen Version des Natrue-Standards?

1. Vereinheitlichung der Zertifizierungsstufen Ab dem 1. Januar 2021 gibt es bei Natrue nur noch zwei Zertifizierungsstufen: „natürlich“ und „biologisch“. Bisher konnten Produkte auch mit einer dritten Stufe, „Naturkosmetik mit Bio-Anteil”, ausgezeichnet werden. Produkte in dieser Kategorie bleiben weiterhin als „Naturkosmetik mit Bio-Anteil” auf dem Markt, allerdings müssen sie nach Ende des Zertifizierungszeitraums (zwei Jahre) so umformuliert werden, dass sie entweder der Kategorie „Naturkosmetik” oder der Stufe „Biokosmetik” entsprechen. „Biokosmetik” bleibt unverändert und wird weiterhin nur an Produkte vergeben, die zu mindestens 95 Prozent aus natürlichen Substanzen mit einem pflanzlichen oder tierischen Ursprung, aus einem kontrolliert biologischen Anbau oder aus Wildwuchs stammen.

2. Kriterien für die Verwendung von Palmöl Natürliche oder naturnahe Rohstoffe aus Palmöl und Palmkernöl müssen ab Januar 2021 vom Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) oder anderen zertifizierten nachhaltigen Lieferketten stammen. Inhaltsstoffe, die nicht über den RSPO oder andere nachweisbar nachhaltige Lieferketten (Minimum MB) verfügbar sind, sind nur dann erlaubt, wenn in Anhang 3 des NATRUE-Standards eine Alternative mit Minimum MB aufgeführt ist. Anhang 3 enthält eine offene Liste zugelassener naturnaher Inhaltsstoffe, die nach INCI aufgelistet sind und deren Verfügbarkeit in Übereinstimmung mit den oben genannten Anforderungen für die Endanwendung in Produkten ermittelt wurde.

3. Verwendung von Inhaltsstoffen aus dem Rohstoffprogramm von Natrue Im Januar 2020 hat Natrue ein Programm eingeführt, in dem mittlerweile über 170 Rohstoffe mit dem Natrue-Label als „anerkannt” ausgezeichnet wurden. Verfügbare Substanzen werden künftig nur noch zwischen „zertifiziert” und „anerkannt” unterschieden.

4. Mehr Transparenz für Verbraucher Produkte müssen eindeutig gekennzeichnet sein. Das gilt sowohl für den Artikel selbst, als auch für die Angaben auf der Verpackung. Auch die Kommunikation über die natürlichen und biologischen Eigenschaften eines Produkts muss aufeinander abgestimmt und klar sein, damit Verbraucher nicht in die Irre geführt werden.

Der neue NATRUE-Standard ist ab dem 1. Januar 2021 gültig und kann hier heruntergeladen werden. Weiterführende Informationen zum Standard finden Sie hier.