In jeder Ausgabe beantwortet Business & Life Coach Katrin Seifarth aktuelle Fragen aus dem Berufsalltag – für unsere Leser aus Handel und Industrie. Haben Sie selbst eine Frage? Gern an info@train-effect.de

Frage: Wenn ich die Zielvorgaben für 2019 sehe, möchte ich davonlaufen. Mein Eindruck: Es wird jedes Jahr utopischer. Diese Ziele sind nicht erreichbar und demotivieren.

Antwort: Geschäftsleitungen müssen Ziele hoch stecken, das ist genauso wie im Sport. Ein 100-Meter-Sprinter wird wohl auch kaum sagen: „Ich laufe mal über zehn Sekunden, hab ja Zeit.“ Und für genauso verrückt würden Sie Ihre Geschäftsleitung halten, wenn sie die Ziele plötzlich senken und sagen würde: „Nächstes Jahr machen wir zehn Prozent weniger.“ Ich habe aber ein paar Tipps, wie Sie die demotivierende Wirkung abstellen können:

  • Freuen Sie sich, dass Sie die Verantwortung bekommen, in Ihrem Bereich an dem hohen Ziel mitzuarbeiten. Man traut es Ihnen offensichtlich zu!
  • Brechen Sie das große Ziel in kleine Etappen- oder Unterziele herunter. Das macht es oft schon leichter und überschaubarer!
  • Formulieren Sie einen klaren Plan zur Zielerreichung, den Sie mit Ihrem Vorgesetzten besprechen. Legen Sie in diesem Plan plausibel und realistisch dar, was der Preis für die Zielerreichung ist, z. B. Budget, Manpower, Prioritätenverschiebung etc. Auf Basis Ihres konkreten Plans, können Sie diskutieren und ggfls. Anpassungen vornehmen. Ein Beschweren über zu hohe Ziele ohne diese Fakten wirkt unprofessionell.
  • Ich habe schon viele Unternehmen gesehen, die am Jahresende hinter ihren Zielen zurück geblieben sind. Meist fehlten nur wenige Prozentpunkte. Das Fazit: Gut, dass das Ziel hoch war, denn so ist die absolut erreichte Zahl höher, als wenn das gleiche Phänomen bei einem niedrigen Ziel eintreten würde. Unternehmerisch also sehr schlau.

Mit ihrer langjährigen Managementerfahrung im globalen Konzern sowie über 15 Jahren Coachingerfahrung weiß Katrin Seifarth, wovon sie spricht. Wer übrigens wissen will, wie man mit schwierigen Vorgesetzten besser umgehen kann, sollte ihr Buch „Spaßbremse Chef“ lesen, ISBN 978-3406727160. www.train-effect.de