Zwischen Aufbruch und Versöhnung: Nach Jahren der Apartheid hat sich das Land am Kap zu einem offenen, modernen Staat entwickelt. Das liegt nicht zuletzt an einem Politiker, der heute fast wie ein Heiliger ver­ehrt wird: Nelson Mandela.

Die Farben der Strandhäuschen am St. James Beach von Kapstadt leuchten im Kontrast zum blauen Himmel Südafrikas gleich noch ein bisschen mehr. Lust auf große Tiere? Bei einer Safari kann es passieren, dass ein Elefant bis auf wenige Meter an den offenen Jeep herankommt. Min­destens ebenso beliebtes Fotomotiv ist Nationalheld und Politiker Nelson Man­dela – selbst Hauswände ziert sein Konterfei als Graffito. Wer Natur liebt, wird in Südafrika fündig. Und auch, wer bei einem der Gourmetfestivals die Küche des Landes ken­nenlernen will.

Vieles hat sich getan in den vergangenen Jahren. Eine hohe Kriminalitätsrate gibt es im Wesentlichen nur noch in Großstädten wie Johannesburg oder Durban. Sonst ist das Reisen in Mietauto, Bus oder Zug kein Problem. Auch von wilden Tieren droht außerhalb der Naturreservate keine Gefahr. Seit Waffen verboten sind und fast nirgends mehr Großwild gejagt werden darf, kann man Löwen, Elefanten, Nilpferde, Rhinozerosse, Leoparden, Giraffen oder Zebras gefahrlos bei einer Safari in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Einen langen Weg hat Südafrika hinter sich: von den ersten Spuren der Menschheit über die Stammeskriege, die ersten weißen Siedler am Kap, den Goldrausch der 1880er-Jahre in der Pro­vinz Gauteng, über die britische Herrschaft, die holländische Siedler nach Norden vertrieb, über das unsägliche Apartheid-Regime bis zur Demokratie, die 1994 ins Leben gerufen wur­de. Viele Probleme bleiben zu lösen – Korruption etwa und Günstlingswirtschaft. Aber die Südafrikaner, gleich welcher Hautfarbe, sind optimistisch: Sie glauben fest an eine positive Zukunft für ihr faszinierendes Land.

Das sollte man wissen:

  • WILDLIFE: Ein Traum für alle Naturfreunde: Der Krüger-Nationalpark (www.krugerpark.co.za) beherbergt mehr als 800 Fisch-, Reptilien-, Vogel- oder Säugetierarten, 336 Baumarten wachsen hier. Im Pilanesberg-Nationalpark können Tiere vom Heißluftballon aus beobachtet werden (www.balloon.co.za). Wer Glück hat, sieht an der Küste Glattwale.
  • SHOPPING: Riesige Einkaufszentren finden sich vor allem in großen Städten. Oft sind es gleichzeitig Vergnügungsparks, in denen Gäste den ganzen Tag verweilen können – etwa Sandton City in Johannesburg (www.sandtoncity.co.za). Modemarken wie Stoned Cherry (www.stonedcherrie.co.za) sind beliebt. Zur South African Fashion Week (www.safashionweek.co.za) im Frühjahr werden neue Trends gezeigt.
  • GOURMET: Steaks, Koteletts, scharfe Würste, aber auch indisch inspiriertes Curry prägen die südafrikanische Küche. Frisches Meeresgetier gibt es vor allem in Küstennähe. In Lamberts Bay steigt jährlich ein großes Crayfish-Fest mit Langusten. Hummerschwärme suchen Eland’s Bay
    heim (und wandern in Kochtöpfe). Velddrif an der Westküste gilt als Hauptstadt des beliebten Trockenfischsnacks Bokkoms. St. Helena Bay ist das Sardinenzentrum.
  • BERGTOUR: Der Tafelberg (1086 Meter) bei Kapstadt ist Pflichtprogramm für Südafrika-Reisende. Per Seilbahn geht es hoch hinauf. Von oben bietet sich beste Sicht über die Halbinsel, falls nicht gerade Wolken den Berg verhüllen. Topp: Der Wanderweg von der Gipfelstation nach Kirstenbosch zum Botanischen Garten, wo mehr als 20 000 Pflanzenarten zu entdecken sind (www.sanbi.org/gardens/kirstenbosch).
  • TRADITION: Einblick ins Leben der größten Bevölkerungsgruppe des Landes, der Zulu, gibt es nahe Durban im Openair-Museum Shakaland.
    1984 wurde es als Drehort für die TV-Serie „Shaka Zulu“ erbaut, die auch in Deutschland lief. Einige der Akteure der Serie arbeiten noch heute
    dort.

Hotels:

Singita Boulders Lodge

The Oyster Box

Conrad Pezula

Belmond Mount Nelson

The Saxon

Cape Grace

Das komplette Südafrika-Special ist als e-paper verfügbar (0,19€ pro Seite).

Foto: Singita Boulders Lodge