Die Europäer möchten im Frühjahr und Sommer 2025 längere Reisen unternehmen als im Vorjahr und sind auch bereit, mehr Geld dafür auszugeben. Dies ergab eine Analyse der European Travel Commission (ETC). Demnach kalkuliert fast jeder Dritte zwischen 1.500 und 2.500 Euro für eine Reise ein. Während der Süden etwas an Beliebtheit eingebüßt hat, erfreuen sich Destinationen in Osteuropa wachsenden Zuspruchs, so die Dachorganisation der europäischen Tourismusmarketingorganisationen.

Insgesamt ist die Reiselust der Europäer leicht zurückgegangen. 72 Prozent, also 3 Prozent weniger als im Jahr zuvor, möchten zwischen April und September 2025 verreisen. Gestiegen sind indessen die geplante Reisedauer und die Bereitschaft, mehr Geld dafür in die Hand zu nehmen. So planen 42 Prozent der Befragten Urlaube von sieben bis 12 Tagen, 11 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. 30 Prozent von ihnen gehen von Ausgaben zwischen 1.501 und 2.500 Euro pro Person und Reise aus, 17 Prozent rechnen sogar mit mehr als 2.500 Euro. Das meiste Geld investieren die Reisenden gemäß der ETC-Analyse in die Unterkunft, weitere Posten sind die Nutzung gastronomischer Angebote sowie Aktivitäten vor Ort.
Klimawandel beeinflusst Reiseverhalten
Länder wie Spanien oder Griechenland bleiben mit 41 Prozent weiterhin beliebt, büßen aber im Vergleich zum Vorjahr 8 Prozent ein. Alternative Destinationen sind Albanien, Bulgarien oder Bosnien-Herzegowina. Auch Österreich und Belgien haben leicht zugelegt. 35 Prozent der Reisenden ziehen Ziele vor, die noch nicht übermäßig touristisch erschlossen sind, 13 Prozent bewegen sich bevorzugt abseits bewährter Wege. Laut ETC bleiben diese Reisenden tendenziell länger und lassen sich das auch mehr kosten. Einen wachsenden Einfluss auf das Reiseverhalten der Europäer hat auch der Klimawandel. Ganze 81 Prozent der Europäer nennen klimatische Veränderungen als Anstoßgeber für ihr Reiseverhalten (+7 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Dies könne weniger heiße, nördlicher oder höher gelegener Gebiete attraktiver für Reisende machen. Hinsichtlich der Altersgruppen geben junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren relativ viel Geld für Shopping und Luxus-Erlebnisse aus, während Urlauber über 55 Jahren mehr Wert auf Komfort legen: 33 Prozent von ihnen investieren vor allem in die Unterkunft, 24 Prozent in Essen und Trinken.
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