Mit 496 Millionen Übernachtungen hat das deutsche Beherbergungsgewerbe 2024 ein neues Rekordniveau erreicht. Auch die Umsätze zogen an. Dennoch präsentiert sich der Hotelbetreibermarkt hierzulande durchwachsen. Denn trotz guter Nachfrage lassen steigende Kosten die Margen schrumpfen. Dies geht aus dem neuen Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2025“ des Hotelverbands Deutschland (IHA) hervor.

Die 24. Ausgabe des Standardwerks der Hotellerie spiegelt die konjunkturelle Entwicklung der Branche, Kennziffern und Analysen für das Jahr 2024. Demnach präsentiert sich der deutsche Hotelbetreibermarkt zwiespältig: Auf der einen Seite expandieren einige Betreiber, während andere mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Mehrere Betreiber haben in jüngster Zeit Insolvenz angemeldet, andere hingegen wachsen dank Zukäufen und Kooperationen. Die Zahl der Betriebe ist so um knapp 9 Prozent gesunken, das Angebot an Betten hingegen um über 4 Prozent gestiegen. Laut STR Global ist der durchschnittliche Zimmerpreis seit 2019 um 17,8 Prozent auf 118,90 Euro geklettert, während die Auslastung in diesem Zeitraum von 71,4 auf 66,8 Prozent sank. Zwar stieg dadurch der Umsatz pro verfügbarem Zimmer um über 10 Prozent, aber die Betriebskosten stiegen deutlich schneller, bedingt vor allem durch höhere Personal-, Energie- und Warenkosten.

Auf dem Weg zur Konsolidierung

Nun ist Konsolidierung angesagt. Um langfristig bestehen zu können, müssen Betreiber verstärkt daraufhin arbeiten, in ihren Marktsegmenten die Führerschaft zu erreichen. Für Franchisenehmer werden globale Marken attraktiver, wenn diese über Key-Money oder Joint-Venture-Modelle Anreize schaffen. Andererseits wählen die Marken ihre Partner nach strengeren Kriterien jenseits reiner Markenpräsenz aus. Welche Betriebe auch in Zukunft Bestand haben, hängt angesichts steigender Kosten auch von der Effizienz ab. Hier spielen vor allem digitale Lösungen eine entscheidende Rolle, insbesondere im Back-of-House-Bereich. Doch auch die Service-Qualität gewinnt immer mehr an Bedeutung.  Laut STR Global sollen bis 2029 rund 71.000 neue Hotelzimmer auf den deutschen Markt kommen. Etwa 26.000 befinden sich bereits im Bau. Dies dürfte zu einem Verdrängungswettbewerb führen, der insbesondere privat geführte Hotels ohne Nachfolge unter Druck setzen dürfte. Wer sich klar am Markt positioniert, effizient vorgeht und sich strategisch gut ausrichtet, hat gute Chancen zu wachsen.

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