Im Gespräch mit Dr. Rebekka Reinhard, Philosophin, Autorin, Speakerin. Die 52-jährige promovierte Philosophin ist seit 2007 international als Referentin und Beraterin für Unternehmen tätig. Ihre Beschäftigung mit Digitalisierung und KI entwickelte sich aus ihrem Interesse für Erkenntnistheorie und der Philosophy of mind.

Künstliche Intelligenz (KI) verständlich Laien zu vermitteln – das hat sich Dr.
Rebekka Reinhard als Ziel gesteckt. Deshalb gründete sie 2023 „human“, das erste Magazin (deutsch und englisch), das sich ganzheitlich mit dem Impact von KI auf Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur befasst – und dabei den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
In ihren Vorträgen schafft es die charismatische Münchnerin, Philosophie und Künstliche Intelligenz auf fundierte wie verständliche Weise zu verbinden. Sie räumt mit Vorurteilen und Mythen rund um KI auf, zeigt, welchen Einfluss diese auf Gesellschaft, Wirtschaft und Individuum hat – und welche Herausforderungen, aber auch große Chancen diese Technologie für uns bringt – und die Krisen-geschüttelte Welt, in der wir leben.

Frau Dr. Reinhard, seit wann beschäftigen Sie sich mit KI und warum?
Im Herbst 2022 las ich erste Berichte dazu im „Economist“. Mir wurde klar, dass es sich bei KI nicht um irgendein Trend-Thema handelt – dass sich vielmehr unsere Art zu leben und zu arbeiten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten dadurch massiv verändern würde. Zudem erleben wir durch das Thema KI eine Renaissance der ganz großen philosophischen Fragen: Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Was können wir erkennen? Was ist „gut“?

Dr. Rebekka Reinhard, Philosophin, Autorin, Speakerin (Foto: Sung Hee)

Welche KI-Apps nutzen Sie in Ihrem Alltag am liebsten und auch häufigsten?
Sehr praktisch sind diverse Übersetzungs- und Transkriptionstools, die mir einen Aufwand von teils mehreren Tagen ersparen. Beim Schreiben nutze ich gern ChatGPT und Perplexity AI für Recherchen mit genauen Quellenangaben.

Was sagen Sie Menschen, die die rasante Entwicklung von KI beunruhigt?
Wir haben sowieso keine Wahl. Ob wir wollen oder nicht, KI bestimmt schon jetzt unser Leben und beeinflusst die Art und Weise, wie wir leben. Angst ist nie ein guter Ratgeber. Man sollte sich lieber auf die großen Chancen der KI konzentrieren. Gerade für Frauen kann KI eine hocheffiziente Begleiterin für alle Lebenslagen sein, eine, die uns hilft, uns besser zu organisieren, lästige Routinen schneller zu erledigen, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren – auch ein Coach, der uns viel von unserem täglichen Mental Load abnimmt und uns resilienter macht. Und übrigens: Wie für das Thema KI, so gilt auch für die menschliche Existenz: Das Leben ist ein Thriller! Neugier ist besser als Defätismus.

Sie sind Philosophin: Wie steht es mit der Philosophie im Alltag?
Ich verstehe mich als Stoikerin: Konzentriere dich auf das, was in deiner Macht steht zu tun, tue Gutes, achte auf die Qualität deiner Gedanken … und lass all das, was aktuell nicht in deiner Macht steht zu beeinflussen, mit „heiterer Gelassenheit“ (ataraxía) an dir vorüberziehen.

Haben Sie einen Lieblings-Philosophen oder eine -Philosophin, einen „Ratgeber“ gerade in schwierigen Zeiten?
Sogar mehrere! Etwa Epiktet und Seneca, beide wichtige Vertreter der stoischen Philosophie, die sich mit den Fragen nach Glück, Gelassenheit und psychischer Widerstandskraft beschäftigen. Aber auch die Philosophie und die politischen Theorien von Hannah Arendt finde ich sehr zeitgemäß.


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