Balance ist nicht nur ein mentales Thema. Auch für den Körper ist es wichtig, das Gleichgewicht kontrollieren und halten zu können. Regelmäßiges Balance-Training sollte darum ebenso selbstverständlich sein wie die tägliche Schrittzahl. Mit neuen, ebenso vielseitigen wie stylischen Tools machen die Übungen gleich doppelt Spaß.

Balance ist ein Sinnbild für Ausgeglichenheit, Flexibilität und Körperbeherrschung. Wer in Balance ist, der ist mit sich und der Welt im Reinen, den wirft so schnell nichts aus der Bahn. Ein guter Gleichgewichtssinn hat viele Vorteile. Er verringert die Gefahr von Stürzen, beugt Rückenschmerzen und Verspannungen vor, stabilisiert die Gelenke und verbessert die Haltung. Wer sein Gleichgewicht regelmäßig trainiert, trägt nicht nur zur eigenen Gesundheit bei, sondern steigert auch seine Leistungs- und Reaktionsfähigkeit in anderen Sportarten. Es gibt also viele gute Gründe, regelmäßig Balance-Trainingseinheiten in sein Workout zu integrieren.

Mit Hirn und Muskeln
Der Gleichgewichtssinn beruht auf einem komplexen Zusammenspiel von mehreren Wahrnehmungssystemen, dem Gehirn und der Muskulatur. Neben dem Sehen (visuelles System) spielen auch das Mittelohr (vestibuläres System) sowie die Sensoren und Druckpunkte von Muskeln, Sehnen, Gelenken und Haut (propriozeptives System) eine Rolle. Aus verschiedenen Gründen wie fortschreitendem Alter, häufigem Sitzen oder auch Krankheiten kann der Gleichgewichtssinn geschwächt werden. Balance-Training steuert hier gegen, indem es die Koordination zwischen Gehirn und Muskeln fördert. Außerdem stärkt es die Tiefenmuskulatur, die für Stabilität sorgt, besonders der Körpermitte. Darum kommt regelmäßiges Rumpftraining (Core-Training) der Balance ebenfalls zugute.
Ausgangspunkt des Balance-Workouts ist Instabilität. Diese kann in Form eines unebenen oder beweglichen Untergrunds erzeugt werden oder auch, indem man sich einfach auf ein Bein stellt. Schon beginnt der Körper zu wackeln und versucht diese Instabilität auszubalancieren. Das fordert nicht nur die beteiligten Muskeln heraus. Auch der Gleichgewichtssinn wird getriggert.
Balance-Training eignet sich für alle Altersgruppen. Dabei sollte sowohl das statische als auch das dynamische Gleichgewicht trainiert werden, also das Halten einer Position wie auch Übungen in Bewegung. Man muss dafür nicht gleich Geräte anschaffen – Planks oder Yoga-Asanas wie der „Baum“ funktionieren auch. Mit einem modernen Balance-Tool macht das Training allerdings gleich doppelt Spaß. Auch bestimmte Sportarten wie Surfen, Skaten oder Stand-up-Paddling sind hervorragend geeignet. Oder Tanzen, das außerdem unmittelbar die Laune hebt. Damit langfristig keine Eintönigkeit aufkommt, empfiehlt sich ein Wechsel zwischen verschiedenen Sportarten, Bewegungsformen und Übungen mit und ohne Tools. So bleiben Sie dauerhaft in Balance.

Katja Kösztler

(shutterstock/s1mple life)

Plankpad Pro ist ein interaktiver Full-Body-Trainer, der ein Fitnessgerät mit Spielen und Workouts auf dem Smartphone oder Tablet kombiniert. Kann auch als Balance Board verwendet werden. 129 €, www.plankpad.com


Mit Fun-Faktor

Icaros Cloud ist ein aufblasbares, digital vernetztes Ganzkörper-Trainingsgerät für die gesamte Familie, das Fitness und Gaming vereint. Es eignet sich für Menschen jeden Alters und Fitness-Niveaus. Neben der Rumpfmuskulatur stärkt es Beine und Oberkörper und verbessert Balance und Koordination. Die dazugehörige App bietet 148 unterschiedliche interaktive Übungen, die von Sportwissenschaftlern entwickelt und von professionellen Trainern durchgeführt werden. Es gibt von Yoga und Pilates inspirierte Gleichgewichtsübungen, Krafttrainings und HIIT-Sitzungen (hochintensives Intervalltraining). Seine Trainingsfortschritte kann man digital tracken, außerdem sind Challenges mit der Community möglich. On demand sind über 70 Workouts verfügbar. Sie seien nicht nur messbar, sondern auch unterhaltsam, so der Hersteller. 1400 € www.icaros.com

Sportboard Fitness Balance von Othersports ermöglicht Gleichgewichtstraining auf kleinstem Raum. Es basiert auf den Erkenntnissen der Neuroathletik: Durch gezieltes Training neuronaler Verbindungen werden Bewegungen effizienter und präziser, die Reaktionsgeschwindigkeit wird verbessert, die Leistung gesteigert. Das Gerät besteht aus Birkenholz und Kork und hat verschiedene Einsteckmöglichkeiten für Liegestützgriffe. Es eignet sich für Leistungs- ebenso wie für große und kleine Freizeitsportler. Ab 129,90 €. www.othersports.de

Giboard Cooles Design und der gewisse Fun-Faktor zeichnen die Kombi aus Skateboard und Slackline aus. Man kann damit balancieren, springen und Tricks vollführen, gleichzeitig werden Motorik, Mobilität und Stabilität trainiert. Die praktische Größe und das Gewicht von 3,5 Kilogramm machen das Gerät aus nachhaltig angebautem Buchenholz und Polyester zu einer Slackline to go, das Low-Profile-Design hält Trainierende tief auf dem Boden und dadurch sicher. Es ist außerdem um eine weitere Slackline erweiterbar. In der Slack Academy, einem Online-Videokurs, lernen Sie, wie Sie das Giboard in Ihr Training integrieren und noch effektiver nutzen können. Weitere Tipps und Tricks sowie Workshops gibt’s auf der Gibbon-App sowie der Homepage des Herstellers (www.gibbon-slacklines.com). Ab 199,95 €, erhältlich über Sport-Tec. www.sport-tec.de

Das Angebot an Tools fürs Balance-Training wächst stetig. Das Preisniveau variiert stark, vom Balance-Pad für 30 Euro bis zum Hightech-Gerät im fünfstelligen Bereich. Wichtig ist, dass man Spaß damit hat. Sonst wird das schönste Sportgerät ungenutzt in der Ecke stehen.

Sensoboard Essential ist ein mechanisches Pendant zu Vibrationstrainingsgeräten wie Power Plate. Dank eines ausgeklügelten mechanischen Systems ist schon bei der kleinsten Positionsänderung der gesamte Bewegungsapparat gefordert. Fünf Freiheitsgrade und unvorhersehbare Richtungswechsel erfordern hohe Reflexaktivität, das Training wird so nicht langweilig. Es gibt vielfältige Einstellungsmöglichkeiten, so dass unterschiedliche Nutzer im individuell optimalen Trainingsbereich arbeiten können. Entwickelt hat das Sensoboard Moritz Martin, Sportwissenschaftler und Vize-Weltmeister im Windsurfen. Es wiegt 15 Kilogramm und kann mit bis zu 100 Kilogramm belastet werden. Hergestellt in Deutschland aus nahezu 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen. Ab 299 €. www.sensosports.de


(Foto: shutterstock_zedspider)

Auf Linie – Slackline

Haben Sie einen Garten? Wunderbar, dann können Sie Ihr Balance-Training ins Freie verlegen, z. B. auf eine Slackline. Für die Sportart, die in den frühen 2010er-Jahren einen regelrechten Hype erlebte, benötigt man nicht viel, und das passt in einen Rucksack: ein Band aus Kunstfaser, das meist 25 Millimeter breit ist (für Anfänger gibt es auch breitere), zwei Schlingen, einen Spannratscher und Baumschutz. Ach ja, und zwei Bäume oder andere stabile Ankerpunkte wie Zaunpfosten oder Findlinge, an denen Sie die Line anbringen können. Im Gegensatz zu einem Stahlseil oder Balancierbalken gibt die Slackline nach – wörtlich übersetzt heißt „slack“ schlaff. Das Balancieren darauf ist daher viel dynamischer als auf festem Material, da man die Schwingungen des Bandes ständig neu ausgleichen muss. Dadurch werden die Bewegungsabläufe flexibler. Die Slackline ist also prima für Freestyler, die ihre eigene Technik entwickeln möchten. Und auch ohne Garten findet man in der Natur immer einen geeigneten Standort, um seine Line aufzuspannen.

shutterstock/Tiverets

„Um das Gleichgewicht
zu halten, muss man
in Bewegung bleiben.“

Albert Einstein

Buchtipp

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Herbig Verlag, 128 S., 18 €


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