In Friesland entsteht in der Gemeinde Wangerland eines der größten Medical-Thalasso-Zentren in Deutschland – mit gut 3000 Quadratmetern Fläche auf drei Ebenen. Allein die untere der drei Etagen wird komplett für Behandlungen mit Salzwasser aus der Nordsee ausgebaut. Neben Meerwasser werden auch Schlick und Algen verwendet. Geplante Eröffnung: Mitte 2022. SPA inside sprach mit Nina Hirtler. Sie arbeitet im Spa-Management als Betriebsleiterin des künftigen Thalasso Zentrums in Horumersiel.

SPA inside: Frau Hirtler, warum erfährt Thalasso aktuell eine Art Wiedergeburt?

Nina Hirtler: Weil Thalasso auf klare und einfach Art und Weise mit natürlichen Produkten unsere Gesundheit unterstützt. Thalasso schafft mehr als nur kurzweilige Erholung. Die Wirkung der Therapieanwendungen wird an Körper und Geist spürbar – und das nachhaltig. Für diesen Effekt sorgt die Abfolge von mehreren Anwendungen unter Einbezug der Elemente Luft, Licht und Wasser. Viele Gäste berichten, dass sie schon lange nicht mehr so gut geschlafen haben, wie nach Thalasso-Anwendungen. Thalasso lehrt uns, in einem gewissen Rhythmus zu leben. So wie das Leben an der Küste durch die Gezeiten beeinflusst wird, so hat auch der Körper einen Rhythmus – den sogenannten Biorhythmus. In Zeiten ständiger Erreichbarkeit und Hektik hören wir viel zu selten auf diesen. An anderer Stelle werden wir zum Glück wieder aufmerksamer: Bei Alltagsprodukten und Kosmetik zeigt sich ein deutlicher Trend für nachhaltige Produkte. Hier trifft das traditionelle Thalasso den Nerv der Zeit: Die Verwendung von nachhaltigen Produkten ohne unnötige Zusatzstoffe. Auch die Hersteller achten darauf, dass diese Natürlichkeit erhalten bleibt und dass Produkte so gewonnen werden, dass der Natur kein Schaden zugefügt wird.

Nina Hirtler arbeitet im Spa-Management als Betriebsleiterin des künftigen Thalasso Zentrums in Horumersiel.

SPA inside: Gibt es Regularien, ab wann überhaupt von Thalasso gesprochen werden darf?

Nina Hirtler: Thalasso kann nur am Meer stattfinden. Dabei geht es vor allem um den Aerosolgehalt in der Luft. So können die positiven Eigenschaften des Meeresklimas genutzt werden. In der Anlage wird vor allem mit kaltem und heißem Meerwasser gearbeitet, in Form von Bädern oder als Bewegungstherapien im Schwimmbecken. Zudem werden ortsgebundene Heilmittel eingesetzt. So kommen beispielswiese Algen, Schlick, Salz und Meeresmineralien, aber auch Sand oder Sanddorn zum Einsatz.

Viele Gäste berichten, dass sie schon lange nicht mehr so gut geschlafen haben, wie nach Thalasso-Anwendungen.

Nina Hirtler, Thalasso-Zentrum Wangerland

SPA inside: Sie sind für den Aufbau des Thalasso Zentrums in Horumersiel im Wangerland zuständig. Die Eröffnung ist für 2022 geplant – was können die Gäste dort alles erwarten?

Nina Hirtler: Ein Thalasso-Zentrum, das für jeden Gast bedürfnisorientierte und individuell abgestimmte Leistungen bereithält. Einen Ort für sich – zum Wohlfühlen, Runterkommen und Erholen. Ein Ort, der Thalasso mit allen Sinnen spürbar macht. Individuell erlebbare Anwendungen und Zeit. All das Gute, das Thalasso zu bieten hat, wird so eingesetzt, dass es unaufdringlich seine Wirkung entfalten kann. Wir möchten auch Kindern das Angebot zugutekommen lassen. Dafür kreieren wir Räumlichkeiten und Konzepte, um es sich auch mit Familie oder Freunden gut gehen zu lassen. Insgesamt wird das Angebot so gestaltet, dass für jeden Gast individuell das beste Thalasso-Erlebnis geschaffen werden kann. Dafür werden wir zielgerichtet mit Unterstützung eines Badearztes beraten, um passgenaue Empfehlungen aussprechen zu können. Pflegende Kosmetik aus dem Meer rundet das Angebot ab.

SPA inside: Sie sind gebürtige Österreicherin, was vermissen Sie besonders in Friesland?

Nina Hirtler: Spontan mal eben meine Familie zu sehen, den selbstgebackenen Kuchen von meiner Mama und manchmal die Berge.

SPA inside: Und was haben Sie in der Region lieb gewonnen?

Nina Hirtler: Ich liebe das Meer, vor allem wenn es stürmt und unruhig ist. Es gibt für mich kaum etwas Schöneres, als mir die Nordseebrise um die Nase wehen zu lassen. Ich vermisse zwar ab und an die Berge. Aber ohne Meer kann ich nicht leben. Ganz nach dem Motto: Ein Leben ohne Fischbrötchen ist möglich – aber sinnlos. Ich mag das Flair von Hafenstädten, Möwen und Schiffen, Wasser, Strand und Wellen, das gibt mir das Gefühl von Aufbruch und Abenteuer. Und nicht zuletzt die direkte Art der Friesen. Man weiß hier, woran man ist.

Mehr Infos: www.wangerland.de

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