Es ist der kleine weiße Ball, an den ich mich erinnere, wenn mein Stresslevel wieder einmal erhöht ist. Dann heißt es, konzentrieren, von nichts ablenken lassen und bewusst ein- und ausatmen. Dazu stelle ich mir vor, wie sich rotes Licht langsam in grünes verwandelt. So wie auch bei dem kleinen Ding namens „Qiu“, einem sogenannten HRV-Biofeedbackgerät, das ich während meines Aufenthaltes im Chenot Palace testete.

HRV steht für Herzfrequenzvariabilität, also: In welchem Takt das Herz schlägt. Als Biofeedback wird ein medizinisches Verfahren bezeichnet, dass ein sonst nicht spürbares Körpersignal erfasst und in Echtzeit in audio- oder visueller Form sichtbar macht. Der kleine weiße Ball misst mit Hilfe eines Sensors meinen Puls, somit meine Herzfrequenzvariabilität, und erkennt, ob der Parasympathikus (grünes Licht), also der Teil des Nervensystems, der uns zur Ruhe bringt, oder der aktive Sympathikus (rotes Licht) gerade die Oberhand gewinnt. Ziel ist es, durch konzentriertes Atmen die Kugel grün leuchten zu lassen. Denn wer immer Vollgas fährt, also immer auf rot ist, der riskiert Veränderungen im Körper – von Bluthochdruck bis hin zu potentiell gefährlichen Organveränderungen wie der koronaren Herzerkrankung. Diese kleine, aber hoch effiziente Kugel, hatte ich am Anfang als bloße technische Spielerei abgetan. Und auch meinen Besuch im gerade eröffneten Chenot Palace in Weggis in der Schweiz sah ich als klassische Recherchereise, nicht mehr. Alles anschauen, etwas ausprobieren, Interviews führen und wieder abreisen. Doch bereits die wenigen Tage am Vierwaldstättersee hatten einen so umfassenden Erholungseffekt, sowohl körperlich als auch mental, als wäre ich drei Wochen im Urlaub gewesen. Ja, gefühlt sogar ein paar Jahre jünger, so mein Resultat. Das lag sicherlich daran, dass einige Testergebnisse sehr positiv ausgefallen sind, was ich auf meinen vergleichsweise gesunden Lebensstil zurückführen würde. Doch in Summe waren es die vielen innovativen Behandlungen, die meinen Körper wieder auf volle Produktion hochgefahren haben.

Wieder auf Touren bringen

Genauer gesagt sind es die Mitochondrien, die Kraftwerke in unseren Körperzellen, die im Health Wellness Retreat buchstäblich von allen Seiten angefeuert werden. Laufen die auf Hochtouren, hat das vorzeitige Altern keine Chance. „Und wir bringen mit unseren Behandlungen wieder Energien auf verschiedenen Ebenen im Körper in Bewegung“, erklärt Dr. George Gaitanos die Idee des Konzeptes.

Wichtig ist dem wissenschaftlichen Leiter der Chenot-Gruppe, dass bei dem Kuraufenthalt hauptsächlich verschiedene Signale oder Reize gesetzt werden, der Körper letztendlich dann aber wieder von selbst laufen muss. Das gelingt ihm vor allem, wenn er ein ideales Umfeld vorfindet, also eine gesunde Lebensweise anstrebt. Das heißt: Im neuen Schweizer Flaggschiff der Marke Chenot fallen die Gäste in den Tagen ihres Aufenthalts salopp gesagt buchstäblich in einen Jungbrunnen, schwimmen müssen sie allerdings allein. Der heute 77-jährige Henri Chenot zählt zu den Begründern der Health-Wellness-Bewegung und entwickelte bereits 1974 ein Konzept der präventiven Gesundheitsvorsorge.

Bewährt seit fast 50 Jahren

Seine besonders in Italien und Frankreich bekannte Methode, bei der die Physiologie des Körpers wieder ins Gleichgewicht gebracht wird, dient als therapeutische Basis im Chenot Palace Weggis. „Um bei guter Gesundheit zu bleiben, musst du in Harmonie mit dir selbst leben“, war der gebürtiger Katalane und nach Adoption französische Staatsbürger, überzeugt.

Die Chenot-Methode wurde im Laufe von fast 50 Jahren Forschung und praktischer Erfahrung in den Zentren immer mehr verfeinert. Die drei Grundpfeiler sind jedoch all die Jahr geblieben und machen bis heute den Erfolg aus: Und das sind die neuesten
wissenschaftlichen Entwicklungen in der westlichen Medizin mit dem Besten der Traditionellen Chinesischen Medizin sowie alternativen Methoden und der speziellen Ernährung der Chenot-Detox-Diät zu verknüpfen.

Präventive und gesundheitsfördernde Anwendungen mit ganzheitlichem, multidisziplinärem Ansatz – das was viele als neue Weisheit predigen, praktizierte Henri Chenot bereits seit Jahren äußerst erfolgreich. Der charismatische Gründungsvater hat nun den Staffelstab an Dr. George Gaitanos weitergegeben. Dieser ist seit 2013 im Unternehmen und hat von Anbeginn den Aus- und Umbau des Chenot Palace intensiv begleitet und mitgestaltet.

Neue Zeitrechnung

Das neue Flaggschiff ist durchaus auch symbolisch für die Weiterentwicklung der bewährten Methode zu sehen. Der solide Grundstock, das ehemalige Traditionshaus Park Hotel Weggis, hat eine intensive Regeneration durchlaufen, ohne den Kern zu verändern. So wie auch die drei Behandlungsprogramme, die jetzt in dem eleganten GebäudeEnsemble angeboten werden. Bewährtes wie die Hydrotherapie wird mit Neuem wie der Photo-Biomodulation kombiniert – einem Verfahren, bei dem mithilfe eines Lasers Lichtwellen ausgesendet werden, die durch die Haut hindurch Energie in die Zellstrukturen des Körpers leiten. Neu ist auch die Ganzkörper-Kryotherapie, die bei minus 110 Grad Celsius die Leistungsfähigkeit verbessert, für feste, strahlende Haut sorgt und die Schlafqualität fördert. Ebenso das Anti-Gravity-Training oder die intermittierende Hypoxie-HyperoxieTherapie. Bei dieser Behandlung wird in kurzen Intervallen bei reduzierter Sauerstoffkonzentration durch eine Maske geatmet, immer wieder unterbrochen von Intervallen, in denen Umgebungsluft eingeatmet wird. Das kurbelt den Stoffwechsel an und das Immunsystem.

Für einen Neuanfang

Ihnen schwirrt der Kopf? Ja, mir auch. So viele innovative Verfahren auf einem Fleck gibt es sicher höchst selten. Doch die Summe all dieser plus die spezielle Ernährung und ein moderates Bewegungsprogramm sind das Erfolgsrezept der Methode Chenot. Natürlich hat ein Aufenthalt im Palace seinen Preis, keine Frage. Doch wo kümmern sich schon 135 Mitarbeiter, davon allein 60 Mitarbeiter im Spa, intensiv um die Gäste, gibt es verschiedene medizinische Abteilungen, bestens geschulte Ärzte, Physiotherapeuten und ein hoch modernes Equipment? Wer sich für das Chenot Palace entscheidet, will sein Leben ein Stück weit verändern oder wie es Vanessa Stephens, die PR-Dame des Hauses formuliert: „Eben nicht im Sturzflug – sondern langsam altern.“

Qiu, den kleinen leuchtenden HighTech-Ball musste ich leider vor meiner Abreise wieder abgeben. Ich hatte ihn doch noch richtig ins Herz geschlossen und heimlich geübt. Dabei war es gar nicht so leicht, die rote Farbe in grün zu verwandeln. Konzentrieren, bewusst ein- und ausatmen und zur Ruhe kommen. Das ist ja schon mal ein Anfang und tägliche Übung, die ich mir fest vorgenommen habe.

Mehr Infos zum Chenot Palace Weggis gibt es in der Broschüre und unter www.chenotpalaceweggis.com