Die Stadt strahlt in der Sonne, die roten Dächer, Glockentürme und Kuppeln recken sich keck in den blauen Himmel. In den Gassen winkt bunte Wäsche von den Leinen, darunter Gedrängel an den Tischen der kleinen Restaurants und Cafés. Paläste und Kirchen aus Barock, Renaissance und Gotik erzählen Geschichten. Drumherum glitzert türkis die Adria.

Sie ist rund 2000 Jahre alt und war nie schöner als heute. Kein Wunder, hat sich Dubrovnik, ganz im Süden der kroatischen Adriaküste gelegen, zu einem touristischen Dauerbrenner entwickelt und muss an manchen Sommertagen zigtausend Tagesgäste verkraften. Die kommen mit verschiedenen Airlines auf dem nahen Flughafen an oder schwappen von Kreuzfahrtschiffen in die Stadt. Die Besucherzahlen sollen jetzt drastisch beschränkt werden. Was Sinn macht. Denn in den Sommermonaten ist der Strom der Selfie-Maniacs und Sonnenschirmträger schier undurchdringlich. Das große Los ziehen dann Frühaufsteher, denn morgens liegt ein ganz besonderer Zauber über der Stadt und man kann fast ungestört auf Entdeckungstour gehen. Besser ist es, man kommt im Frühjahr oder spät im September. Dann ist es ruhiger, immer noch schön warm und das ehemalige Ragusa, wie Dubrovnik bis 1911 hieß, strahlt und glänzt sogar noch schöner, im weichen Licht.

Pulsierendes Freilichtmuseum

Die autofreie Altstadt ist einfach nur zauberhaft: Straßen und Gassen aus hellem Kalkstein, das Pflaster der Placa, der Hauptstraße, so blank geschliffen wie Marmor und tückisch glatt bei Regen. 300 Meter lang ist die von den Einheimische Stradun genannte Meile vom imposanten Pila-Tor im westlichen Teil der dicken Stadtmauer, bis zum malerischen Ragusa-Hafen, heute der „Alte Hafen“ im Osten. Beim Schlendern entdeckt man reich verzierte Häuser und Paläste ebenfalls aus hellem Kalkstein. Darin elegante Geschäfte, Restaurants, Cafés und unzählige Eissalons.

Beeindruckend, wie viele verschiedene Baustile hier zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk zusammentreffen: Gotik, venezianischer Barock und Renaissance. Alles ist so gut erhalten und gepflegt, dass man von einer der detailgetreusten Abbildungen des Mittelalters spricht. Die Silhouette der Altstadt ist seit damals nahezu unverändert geblieben. Verständlich, dass sie als Drehort für die „Game of Thrones“-Serie auserkoren wurde und  seither Magnet für deren Fans ist.

Treppauf, treppab

Vom Stradun zweigen rechts und links Sträßchen und Gassen ab. Die nach Norden mit vielen Stufen bergauf führenden sind besonders malerisch. Geht man in südliche Richtung, zum Meer hin, überquert man immer wieder große und kleine Plätze. Der weite Luža-Platz gilt als Herz der Stadt. Dort versammeln sich die Highlights: St. Blasius-Kirche, Rektoren-Palast, der 31 Meter hohe Uhrenturm, Sponza-Palast, Roland-Säule und noch etwas südlicher die Kathedrale. Etwas Gemütliches hat der Ivan-Gundulic-Platz, benannt nach einem bekannten kroatischen Dichter. Morgens wird hier der älteste Markt der Stadt abgehalten, Tomaten, Oliven, getrocknete Feigen und Spezialitäten wie süße Orangenschalenstückchen feilgeboten. Ab Mittag wird er von den umliegenden Restaurants bestuhlt und beschirmt. Wer keinen Sitzplatz mehr ergattert, läuft ein paar Meter weiter und steigt die Spanische Treppe hinauf – Remineszenz an die berühmte Treppe in Rom. Oben auf dem Platz vor der Jesuitenkirche laden zwei Lokale zu Fischspezialitäten und anderen regionalen Köstlichkeiten. Dazu ein Glas gekühlter dalmatischer Rosé, am besten einen „Spoža“ und eine leichte Brise von der Adria – herrlich.

Unsere Hoteltipps:

  • Villa Dubrovnik: Das Mitglied der Leading Hotels of the World liegt 1,5 Kiloemter außerhalb der Altstadt. Mit dem hoteleigenen Boots-Shuttle ist man in 10 Minunten im alten Hafen. Der Flughafen ist 20 Minuten entfernt. www.villa-drubrovnik.hr, www.lhw.com
  • Hotel Kompas: In einer Bucht auf der Halbinsel Lapad, etwa vier Kilometer vom historischen Zentrum entfernt, findet man das Hotel Kompas. Flughafen: 24 Kilometer. www.adriaticluxuryhotels.com
  • Hotel Bellevue: Vor den Toren der Altstadt, die man nach einem 15-minütigen Spaziergang entlang der Küste errreicht. Flughafen: 30 Minuten mit dem Auto. www.adriaticluxuryhotels.com

Foto: (c) tz, Milan Kovac