Dat hat wat! Schier endlos der Strand, bis zum Horizont, die typischen Pfahlbauten vereinzelt dazwischen, dahinter Dünen, Salzwiesen, Kiefernwald und Meer, Meer, Meer. Das ist St. Peter-Ording, das sich zu einem der beliebtesten Urlaubsorte an der Nordseeküste gemausert hat. Wenn bei gutem Wind der strahlend blaue Himmel voller farbenfroher Kites hängt, braungebrannte sportliche Jungs und Mädels den Strand bevölkern, Familien mit Kind und Kegel und Hund die große Urlaubsfreiheit genießen … – da kommt durchaus ein bisschen Miami-Beach-Feeling auf. Doch das haben sie im sonnigen Florida nicht: 1250 Strandkörbe und die berühmten weißen Pfahlbauten, die Wahrzeichen von St. Peter-Ording. 1911 wurden die ersten dieser Holzhütten auf Stelzen als sogenannte „Giftbuden“ (Dor gift dat wat) eröffnet. Dort gab es was, nämlich Erfrischungsgetränke zu kaufen und eine tolle Sicht aufs Meer. Heute beherbergen fünf der 15 Stelzenhäuser die angesagtesten Restaurants und Lounges (z. B. Strandbar 54°N, www.strandbar-54grad-nord.de).

SPO, wie der Hotspot an der Nordsee lässig bezeichnet wird, ist unvergleichbar. Neben Baden, allen Arten von Kite-Sport wie Kitebuggy fahren (Schnupperkurse bei www.buggyfahrschule.de) lädt der Ort zu ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren, in den Dünen oder im Watt. Ein Muss ist ein Ausflug nach Westerhever mit dem berühmten 100 Jahre alten Leuchtturm – das Postkartenmotiv schlechthin (Besichtigung nur mit Führung, www.westerhever-nordsee.de).

Viermal anders

Vier Ortsteile – Böhl, Dorf, Bad und Ording – reihen sich in St. Peter-Ording aneinander. St. Peter-Böhl mit vielen Ferienwohnungen im Süden ist der ruhigste. Zum weitläufigen Strand und dem Restaurant Seekiste (köstliche frische Krabbengerichte, magische Sonnenuntergänge, www.dieseekiste.de) kommt man durch eine breite Salzwiesenzone, die das Watt vom Deich trennt und den Übergang zwischen Meer und Land bildet. Das Wasser ist bei Böhl sehr flach – ein Kinderparadies.

Der gemütlichste und älteste Ortsteil ist St. Peter-Ording „Dorf“ – mit Kirche, hübschen reetgedeckten Häusern, idyllischen Winkeln, kleinen Boutiquen, Radverleihern und urigen Lokalen wie das „Kiek in“ mit heimischer Friesenkost (www.restaurant-kiek-instpeterording.de). Übrigens: Wer in SPO z. B. keine Krabben mit Rührei oder den deftigen Eintopf Labskaus probiert hat, wer sich nicht zu einem Pharisäer (Kaffee mit Rum und Schlagsahne) und einem Stück Friesentorte verführen ließ, der war nicht dort. Lohnenswert ist ein Besuch im Laden von Boy Jöns in der Dorfstraße (www.nordsee-bernsteinmuseum.de). Hier gibt es schönen handgefertigten Schmuck aus Bernstein und wer selbst welchen am Strand gefunden hat, kann ihn hier schleifen lassen.

St. Peter-Bad nun ist so etwas wie das pulsierende Downtown mit vielen Geschäften, Cafés und einer schicken Kurpromenade hinter den Dünen. Von dort führt die 1095 Meter lange Seebrücke über die Salzwiesen bis zum Strand mit den Pfahlbauten und vier Strandkorb-Podesten mit rund 250 Strandkörben. Und zu guter Letzt lockt das sportlich junge Ording, Dorado cooler Wasser- und Strandsportler und FKK-Anhänger (am nördlichstenStrandabschnitt). Draußen auf der Sandbank, manchmal umtost von der Nordseebrandung, kann man im Strandcafé Silbermöve dem bunten Treiben am Himmel zusehen.

Foto: (c) Pump/www.nordseetourismus.de