Tipps für die Reise nach Montreal, zusammengestellt von der Redaktion von SPA inside.
Einreise. Für EU-Bürger problemlos. Anders als für die USA ist in Kanada kein Visum nötig, wohl aber ein gültiger Reisepass. Kinder benötigen einen eigenen Reisepass, ein Eintrag im Pass der Eltern genügt nicht. Genaue Infos über die Einreise für deutsche Staatsbürger gibt es im Internet: www.auswaertiges-amt.de
Per Flugzeug Mehrere Fluggesellschaften (u. a. Lufthansa, Air Canada, KLM) bieten Flüge von allen großen europäischen Flugplätzen an. Der internationale Flughafen von Montreal, der Pierre-Elliott-Trudeau-Airport, liegt ungefähr 30 Autominuten außerhalb der Stadt – mit dem Taxi kostet die Fahrt umgerechnet etwa 50 Euro. Preiswerter geht es mit dem Bus, der den Flugplatz direkt mit der Stadtmitte verbindet. Achtung: Dort kann man nur mit Bargeldmünzen bezahlen. 10 Kanadische Dollar in Münzen bereithalten. Wechselkurs: 1 kanadischer Dollar entspricht ungefähr 80 Euro-Cents.
Unterwegs mit dem Zug Wer nach dem Besuch Montreals andere Teile Kanadas erkunden möchte – etwa die quirlige Metropole Toronto (ca. 500 km westlich) oder die Atlantikprovinzen Nova- Scotia, New Brunswick, Prince- Edward-Island im Osten, der kann mit dem Zug durch die winterliche Landschaft tuckern (Via Rail und Amtrack) – in drei Tagen kommt man per Bahn auch nach Westkanada an den Pazifi k. In Montreal selbst ist die U-Bahn beziehungsweise Metro das beste Transportmittel.
Zeitverschiebung Montreal liegt in der Nordamerikanischen Eastern Time Zone, das heißt: Deutschland ist 6 Stunden voraus. Wenn es hierzulande 12 Uhr Mittag schlägt, dann klingeln dort um 6 Uhr morgens gerade erst die Wecker.
Klima Das Klima ist feucht-heiß im Sommer und kalt im Winter, wenn die Durchschnittstemperatur auf minus 10 Grad Celsius sinkt. Allerdings ist die trockene Kälte gut verträglich, besser als das europäische nasskalte Schmuddelwetter. Die Durchschnittshöchsttemperaturen im Juli liegen bei 26,2 Grad Celsius, im Januar bei minus 5,7 Grad Celsius.
Religion Montreal gilt als bedeutendes Zentrum der römisch-katholischen Kirche, die fast zwei Drittel (65,9 Prozent) der Bevölkerung auf sich vereint. Dennoch hat sie markant an sozialem und politischem Einfluss verloren. Der Anteil der regelmäßigen Kirchgänger in der Provinz Québec ging stark zurück: von 88 Prozent (1950) auf unter 20 Prozent (2000). Damit liegt er unter dem Nordamerika-Schnitt.
Museumstour In Montreal gibt es mehr als drei Dutzend Museen, von denen die meisten dem Interessenverband Société des directeurs des musées montréalais angehören. Einen Besuch lohnen die meisten der Häuser, allen voran das Musée des Beaux-Arts, das aus mehreren Gebäuden, darunter einer ehemaligen Kirche besteht, und auf fünf Etagen einen Überblick über die kanadische Kunstgeschichte von Eskimo- beziehungsweise „Inuit“- Kunst bis zu zeitgenössischer Kunst bietet. Eintritt frei (www. mbam.qc.ca). Einen Besuch wert ist auch das Musée de l’Art Contemporain (zeitgenössische Kunst: Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografi e, Installationen, Film und Video, www.macm.org). Wer sich für die Kunst der kanadischen Indianervölker (politisch korrekt in Kanada als „fi rst nation“ bezeichnet) interessiert, der fi ndet ein breites Spektrum in den Galeries d’Art Inuit: „Images Boréales“,sowie „Le Chariot“, beide in der Altstadt Vieux-Montreal gelegen (4 rue St.Paul est, bzw. 446 place Jacques Cartier, www.imagesboreales. com).
Shoppen Wichtigste Einkaufsstraße mit mehr als 1000 Geschäften ist die Ste- Catherine-Street (im Innenstadtbezirk downtown). Kunsthandwerk und sehr geschmackvolle Souvenirs findet man in der Markthalle in Old Montreal, einst der erste Markt der Stadt: Marché Bonsecours, 350 rue Saint- Paul Est, Vieux-Montreal (täglich ab 10 Uhr geöffnet, www.marchebonsecours. qc.ca). Bestes Edelkaufhaus ist neben La baie/the bay das exklusivere Holt Renfrew (www.holtrenfrew.com).
Abendliches Highlight Ein Bummel durch die Altstadt von Montreal sollte auf jeden Fall zum Besuchsprogramm gehören, von einem netten Lokal, einer Galerie und einem Souvenirshop zum nächsten. Um die schöne Basilika Notre Dame zu entdecken, schaut man sich am besten dort abends das Ton-Licht-Spektakel Et la lumiére fut (deutsch: Und es wurde Licht) an. Ein technisch perfektes Spektakel mit Projektionen auf riesigen Leinwänden, die nach und nach wie durch Magie verschwinden und den Blick freigeben auf die von Holzschnitzerei geprägte Architektur der Basilika. (www.notredamebasilica. ca; täglich außer Sonntag und Montag, 18.30 Uhr, freitags und samstags auch 20.30 Uhr; Eintritt: ca. 10 Euro).
Sport frei Wer es sportlicher mag: Warum nicht einmal die kanadische Nationalleidenschaft teilen und sich anstecken lassen vom Sportsgeist bei einem Eishockeyspiel der National Hockey League? Oder selbst Wintersport treiben: (Langlauf-)Ski und Rodel gut, mitten in der Stadt. In Montreal ist das kein Problem. Winterspaß jeder Art bietet alljährlich auch Montreals Schnee-Fest, „La Fête des Neiges“, das im Stadtpark Jean Drapeau auf der Ile Sainte-Hélène stattfindet. Mehr Informationen im Internet unter www.parcjeandrapeau.com
Schicke Herbergen In den ehemaligen Bankpalästen viktorianischen Stils entstanden hübsche Boutique-Hotels (mittelgroße Hotels mit viel Charme, die besonders großen Wert legen auf die persönliche Betreuung der Gäste) wie das Nelligan und das Le Place d’Armes mit dem gemeinsamen Rainspa. Interessant und einmalig ist das Hotel LH, L’HOTEL (www.lhotelmontreal. com) mit mehr als 100 echten modernen Kunstwerken, vor allem Pop-art (u. a. von Warhol, Lichtenstein, Miro, Chagall, Botero). Die Gemälde und Skulpturen stehen in der Hotel-Lobby, in den Aufenthalts- und Speiseräumen, sowie vor dem Eingang des Gebäudes. Auch dieses Haus ist ein ehemaliger Bankenpalast. Hotel und Kunstsammlung verdanken ihre Entstehung dem Begründer der Guess-Jeans, der angesichts eines drohenden Prozesses fl uchtartig die USA verlassen musste und von seinem beträchtlichen Vermögen nur die moderne Kunstsammlung mitnehmen konnte. Das schönste Hotel von Montreal, allerdings auch nicht gerade billig, so meinen viele, ist das Le St- James. Es gehört zu den „Leading Small Hotels of the World“. Wie viele Hotels im alten Montreal ist es ein ehemaliges Bankgebäude (www.hotellestjames.com). Voller Pariser Charme zeigt sich das hübsche Hotel Le Relais Lyonnais in der höchst lebendigen Geschäftsstraße St. Denis (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Rotlicht-Bezirk-Straße in Paris) im „Quartier latin“ von Montreal, direkt gegenüber des Theatre St. Denis. Ein Hotel zum Wohlfühlen mit viel Leder, großzügigen Duschkabinen, gemütlichem Frühstück im sympathischen Bistro unten im Hotel (www.lerelaislyonnais.com). Das große und etwas unpersönliche Queen-Elizabeth-Hotel dagegen ist nur für John-Lennon- Fans nennenswert, denn dort veranstalteten John Lennon und Yoko Ono 1969 ihr berühmtes „bed-in“ unter dem Motto: „give peace a chance“. Die Fotoaufnahmen aus dem Bett gingen um die Welt. Das gleichnamige Lied, das dort entstand, ist heute noch immer ein Ohrwurm.
(großes Foto: Bota-Bota)