London ist die Stadt der Kontraste: Kulturdenkmäler und Architektur, die die 2000 Jahre alte Geschichte der Stadt widerspiegeln, treffen auf futuristische Gebäude, die sich in Größe und baulicher Verwegenheit den Rang ablaufen. Belebte Straßen enden in ruhigen Parkanlagen, ein traditionelles Pub ist ebenso beliebter Treffpunkt wie eine cooles In-Lokal. Hier begegnet man Menschen aus aller Herren Länder, britischen Gentlemen, distinguierten Ladies, hippen Freaks, stilbewussten Trendsettern, schrillen Performancekünstlern.

Die kosmopolitische Atmosphäre ist es, die die schillernde Millionenstadt so unwiderstehlich macht. London ist immer eine Reise wert – durch das derzeit schwache Pfund erst recht. London ist Rot. Das ist natürlich nicht im politischen Sinne gemeint, sondern bezieht sich auf die Farbe, die einem beim Bummel durch die britische Hauptstadt immer wieder begegnet. Rot sind die nostalgischen Telefonhäuschen, die es noch an fast jeder Ecke der Stadt gibt. Da stehen sie, ganz fotogen, allein oder zu zweit, zu dritt in Reih und Glied und werden leider oft als Papierkörbe missbraucht.

Rot sind auch die Doppeldeckerbusse, die zu London gehören wie Big Ben, Towerbridge, Buckingham Palace und Piccadilly. Allerdings fährt, bis auf zwei Linien, nur noch eine moderne Version dieser Busse durch die Stadt, die jedoch längst nicht den Charme ihrer Vorgänger haben. Wer einen Sprung auf die alten Trittbretter der traditionellen Busse wagen will, nimmt die „Heritage Routes“, das sind die Linien 9 und 15. Bald werden jedoch wieder mehr dieser alten Routemaster, so heißt dieser Doppeldecker, auf Londons Straßen rollen. Nach einem Entwurf des Sportwagen-Herstellers Aston Martin in Zusammenarbeit mit Architekt Sir Norman Foster soll es zur Olympiade 2012 soweit sein.

Um von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu kommen, kann man auch die London Underground nehmen, mit dem ältesten und längsten U-Bahn-Netz der Welt. Wer aber nicht mit der „Tube“ durch dunkle unterirdische Röhren brausen will, sondern etwas von der Stadt sehen und ihre Energie spüren möchte, wer keine Angst vor einem Stadtplan hat und einigermaßen fit ist, kann alles innerhalb der U-Bahnzone 1 (= das erweiterte Stadtzentrum) auch gut zu Fuß erreichen.

Rot sind auch die königlichen Guards, die ohne zu zucken vor dem Buckingham Palace Wache schieben. Ein immer wieder imposantes Schauspiel ist die Wachablösung der Garde der Königin. Sie wird jeden zweiten Tag um 11.30 Uhr für eine knappe Stunde zelebriert.

Die Brit-Metropole zeigt aber auch noch eine andere Farbe: Grün. Fast ein Drittel Londons sind Grünflächen. Nach ausgiebigen Entdeckungs- oder Shoppingtouren sind die Parks der Stadt mit ihren tadellos gepflegten Rasen ideale Plätze um innezuhalten und sich ein wenig Ruhe zu gönnen vor dem nächsten urbanen Abenteuer.

Allen voran ist natürlich der Hyde Park zu nennen, Londons grüne Lunge, in dem man schnell vergisst, dass man mitten in der Stadt ist. Am Ende des Serpentine-Sees geht der Hyde Park in die Kensington Gardens über. Der älteste der acht Königlichen Parks ist Greenwich Park, ein Weltkulturerbe, in dem sich auch das Old Royal Observatory befindet. Der zwischen Buckingham Palace und Piccadilly gelegene Green Park ist während der Sommermonate ein wunderbarer Platz für Sonnenbäder und Picknicks. Schuhe aus und relaxen! Noch entspannender kann es im St. James‘ Park sein. Hier mietet man gerne Liegestühle und lauscht der Musik im Pavillon. Außerdem genießt man von der Brücke über den großen See zwei von Londons schönsten Ausblicken – den Buckingham Palace in der einen Richtung und die Whitehall – der Straßenabschnitt von Trafalgar Square bis Parliament Square – in der anderen.

Man kann London aber auch noch ganz anders erleben, nämlich vom Wasser aus. Mit einem traditionellen Kanalboot entlang der ruhigen Gewässer des Regent‘s Canal im Stadtteil Marylebone und Sie werden ein geheimes, verborgenes London entdecken. Die Route beginnt in Little Venice, geht durch den Regent‘s Park, den Londoner Zoo und endet in Camden. Und wer hoch hinaus möchte, der schwebt am besten mit dem London Eye, einem gigantischem Riesenrad, über der britischen Hauptstadt.