Deutschlands schöne Inseln
Sylt – die Exklusive
Schick war die Insel schon vor 150 Jahren: Das Kuren im Seebad Westerland wurde schnell zum Hit bei der Mittelund Oberschicht. Hinzu kam die Kultur: Maler, Dichter und Bühnenkünstler…
Sie sorgen noch heute für Klasse. Wohl kein anderes Eiland bietet so viele Ausstellungen, Lesungen und Galerien, samt eigenem Inselschreiber. Obendrein können vier Restaurants Michelin-Sterne vorweisen, mehrere Golfplätze ergänzen das Image. Und doch hat Sylt auch Otto Normalurlaubern, Familien und Tagesgästen viel zu bieten – einen ewig langen Strand mit 13 000 Strandkörben, eine Heidelandschaft mit einmaliger Tierund Pflanzenwelt, urzeitliche Grabhügel und Watt für Wanderungen satt. Und Wassersportler finden beste Wind- und Wellenbedingungen, die sogar dem Windsurf-Worldcup genügen.
Anreise
- Auto: Mit dem DB Autozug SyltShuttle erreichen Sie in nur 35 Minuten bequem die Insel. Oder Sie fahren über den Hindenburgdamm, der Sylt seit 1927 mit dem Festland verbindet.
- Flugzeug: Nationale und internationale Fluggesellschaften fliegen nach Sylt: Lufthansa, Air Berlin, TUIfly, Luftverkehrsgesellschaft Walter, Air Hamburg und Sylt Air.
Rügen – die Größte
Deutschlands größte Insel bietet auf rund tausend Quadratkilometern wohl auch am meisten Vielfalt: Von schroffen Kreidefelsen über rund 60 Kilometer feiner Sandstrände bis zu üppigen Feldern und Buchenwäldern im Inneren der Insel.
Urige Fischerdörfer und mondäne Seebäder sind zu entdecken, eine alte Burgruine und steinzeitliche Hügelgräber. „Dichter und Denker erholten sich auf Rügen“, heißt es – und auch Adel und Fußvolk kamen und kommen das ganze Jahr über, erkunden die aus Halbinseln, Buchten und Bodden geformte Insel. Der Leuchtturm am nördlichsten Punkt Kap Arkona zieht Heiratswillige an, die Nationalparks locken mit Natur pur, Häfen und Strände mit Sportangeboten.
Anreise
- Auto: Am besten erreichen Sie die Insel über die neue Rügenbrücke von Stralsund aus. 42 m über dem Strelasund – diese Anreise ist wirklich beeindruckend.
- Bahn: Bahn fährt täglich nach Rügen. In den Urlaubsmonaten erhöht sich die Frequenz.
- Flugzeug: Mit Air Hamburg kommen Sie von der Hansestadt auf die Insel. Ansonsten bietet sich der Flughafen Rostock-Laage an.
Borkum – eine Insel fast wie auf der Hochsee
Ganz im Westen, näher an der holländischen als an der deutschen Küste, liegt die größte der ostfriesischen Inseln. Hier herrscht Hochseeklima – auch wenn die Insel keine Hochseeinsel ist, denn diesen Titel kann in Deutschland einzig Helgoland für sich beanspruchen. Trotzdem lohnt sich die Reise nach Borkum. Zur Hansezeit hatten Piraten das Sagen, später dann bot die Insel vielen Walfangschiffen einen Heimathafen. Alte Zäune aus Walknochen erinnern noch daran.
Seit 1830 ist es Seebad. Die altehrwürdige Borkumer Schmalspurbahn verbindet den Ort an der Westküste mit dem Fährhafen. Dazu Dünen, Leuchttürme, Sandstrände und weites Watt. Borkum bietet zahlreiche Veranstaltungen und doch hohen Erholungswert. Irgendwie spiegelt alles das Motto der Stadtflagge wieder: „Ruhig inmitten der Wogen.“
Anreise
- Auto: Auf Borkum ist das Autofahren schwierig. Der Ortskern ist für private Autos gesperrt. Und es besteht in der sog. blauen Zone Nachtfahrverbot von 21 bis 7 Uhr.
- Bahn und Fähre: Mit dem Intercity bis nach Emden und dann auf die Fähre (2 Stunden 15 Minuten) oder den Katamaran (60 Minuten).
- Flugzeug: Der Flugplatz wird von Air Hamburg und OLT angeflogen.
Juist – die schönste Sandbank
Wer wirklich „Insel pur“ sucht, kommt nach Juist, aufs „Töwerland“ – das Zauberland. Das lange, schmale Eiland ist nur in der Mitte bebaut, ansonsten: Sandstrand und Dünen.
Autos sind tabu, dafür gibt‘s Fahrräder oder die allgegenwärtigen Pferdewagen – als Taxi zum winzigen Flughafen ebenso wie für die Müllabfuhr. Hufgeklapper mischt sich allerorten mit dem Wind – wie vor Jahrhunderten, als Juist für seine wilden Pferde bekannt war. Hierher kommt, wer wirklich Erholung sucht, denn die Fähre kommt nur ein- bis zweimal am Tag, wenn die Tide hoch genug steht. Kaum Tagesausflügler. Und doch keine Langeweile.
Anreise
- Bahn, Auto: Juist ist autofrei. Sie müssen Ihr Auto in Norddeich parken oder mit der Bahn bis Norddeich Mole fahren und dann geht es mit der Fähre weiter.
- Fähre: Die Fähre kann nur bei Flut über das hohe Juister Watt fahren. Das ist maximal zweimal am Tag möglich und dauert 90 Minuten.
- Flugzeug: Air Hamburg fliegt ganzjährig zweimal täglich direkt von Hamburg nach Juist.
Norderney – das älteste Bad
Schon 1797 war Norderney so beliebt bei Erholungssuchenden, dass man hier das erste Nordseeheilbad gründete. Adel und Gesellschaft verkehrten hier, was sich auch heute noch im Kurhaus, Kurtheater und anderen historischen Bauwerken zeigt.
Heute zieht die Insel auch Tagesgäste, Sportler und Familienurlauber an und beherbergt Deutschlands größtes Thalassozentrum. In die Dünen eingebettet liegt der einzige Golfplatz der ostfriesischen Inseln. Doch die meisten Besucher kommen fürs Baden oder für Radtouren vom Kurplatz am einen Ende bis zum Leuchtturm und Schiffswrack am anderen. Zum Heilen und Erholen. Und zu den Konzerten und Strandsport- Veranstaltungen direkt am Meer.
Anreise
- Bahn, Auto: Sie fahren bis Norddeich Mole und dann geht es weiter mit dem Schiff.
- Fähre: Die Überfahrt von Norddeich Mole zur Insel dauert zwischen 45 und 60 Minuten.
- Flugzeug: Die FLN Frisia- Luftverkehr GmbH unterhält ganzjährig eine Bedarfsfluglinie von Norddeich. Auch die Air Hamburg bietet einen täglichen Flugdienst von Hamburg nach Norderney an.
www.norderney.de
Usedom – Die Mondäne
Die 3 Ks finden Sie auf dieser Urlaubsinsel: Die „3 Kaiserbäder“ Ahlbeck (Foto oben), Heringsdorf und Bansin. Diese Seeheilbäder haben eine große Vergangenheit. Verbunden sind die Schmuckstücke durch die mit 8 km längste und mit einem Radweg kombinierte Promenade Europas.
Weißer Sandstrand, elegante Villen aus der Kaiserzeit, imposante Seebrücken – es lässt sich mondän lustwandeln. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann hier ein wahrer Bauboom, der uns heute diese schicke Bäderarchitektur beschert, die fast vollständig erhalten ist und zu den schönsten der ganzen Ostsee zählt.
Anreise
- Auto: Entweder über das imposante, so genannte „Blaue Wunder“ in Wolgast oder die Zecheriner Brücke bei Anklam.
- Bahn: Mit der Bahn fährt man bis Züssow. Dort umsteigen in die Usedomer Bäderbahn (UBB), die einen via Wolgast auf die Insel bringt.
- Flugzeug: In Zirchow befindet sich der regionale Flughafen Heringsdorf mit Linienverkehr.