Alice im Wunderland lässt grüßen. Ein auf den ersten Blick fast unscheinbares Gebäude entpuppt sich im Inneren als ebenso charmante wie noble 5-Sterne-Herberge. Inklusive zauberhaftem Spa, verspielter Dekoration und jeder Menge hoppelnder Hasen.

Da sitzt einer, direkt auf der Fensterbank im Restaurant. Und dort der nächste – mit spindeldürren Beinen auf dem Kaminsims. Ein weiterer hängt an der Wand, dazu gleich mehrere als Muster auf dem Fußboden, am Türschild, an den Wänden … Und so geht es immer weiter. „Wenn Kinder sämtliche Hasen im Haus zählen und uns die korrekte Zahl sagen, bekommen sie eine Überraschung“, sagt Stefano Risolé. Und verrät hinter vorgehaltener Hand: „Es ist schwer, wirklich alle zu finden. Die Überraschung gibt es natürlich trotzdem.“ Grob geschätzt: Es müssen wohl mehrere Hundert Hoppelhasen sein, die das Château Monfort bevölkern. Alice im Wunderland lässt grüßen. Schon an der Rezeption hüpfen sie Gästen aus einem Hut als kleine Kärtchen entgegen (samt Gutschein zum Beispiel mit Rabatt fürs Spa). Selbst in den Bädern der Zimmer tummeln sich die Langohren, locker drei Dutzend allein auf dem Toilettenpapier. Es würde Tage dauern, sich durch die

Von Nussknacker bis La Traviata

Wer es doch macht, entdeckt ein charmantes Märchenschloss – denn genau das ist das Château Monfort. Auch wenn der erste Eindruck von außen das nicht gleich vermuten lässt. 1905 erbaut als Privathaus einer Arztfamilie, steht es trutzig am Corso Concordia. Vor Jahren zogen die Bewohner aus, dann gab es Ideen, ein Bürohaus daraus zu machen. Zum Glück ging die Geschichte anders, ja: märchenhaft, aus. Als Teil der Planetario Hotels eröffnete nach großem Umbau 2012 ein fabulöses Stadtschloss auf 5-Sterne-Hotellevel. Das Märchenhafte ist Konzept und entstammt den Ideen einer
Tochter der Betreiberfamilie. Jedes Zimmer ist anders, überall warten neckische Details. Mal Cinderella-Stil (mit Kerzen, verspielten Spiegeln, Schleifen-Lampen und großen Kürbis-Sitzkisten), mal angelehnt an die Oper „La Boheme“ samt asiatischer Kimonos, mal à la Nussknacker. Selbst eine La-Traviata-Suite gibt es – mit orientalischem Drachen am Bett. Schade eigentlich, dass Gäste immer nur ihr eigenes Zimmer sehen, aber nicht all die anderen … Wenigstens können sie eine Runde durchs Haus wandeln. Ins große Foyer samt Bar und Piano zum Beispiel. Oder ins noble hauseigene Restaurant Rubacuori By Venissa, wo Wein aus Venedig kredenzt wird. Die Flaschen sind aus Muranoglas und werden nach dem Genuss als Vasen weitergenutzt.

Nicht zu vergessen: das Spa „Amore & Psiche“ im Untergeschoss. Entspannung ist oberstes Gebot. Es gibt Pool, Sauna, Dampfraum und Behandlungen mit Pañpuri, dazu gemütliche Liegekissen. Die Hasen machen selbst hier nicht Stopp. Der Legende nach soll einst ein Zauberer im Haus gewohnt haben, dem eines der Tiere entfloh – der Anfang einer riesigen Population. Mit der Geschichte im Sinn können Gäste im Himmelbett ganz märchenhaft schlummern.
CHÂTEAU MONFORT
20 Minuten Fußweg vom Mailänder Dom entfernt. Die U-Bahn (Linie 1) hält an der Station Palestro etwa 5 Minuten entfernt. Flughafen: 50 Minuten bis Malpensa mit dem Auto; etwa 15 Minuten bis Linate. Paket mit Weinverkostung im hauseigenen Weinkeller und Eintritt ins Spa: z. B. im Mai für 2 Personen mit Frühstück, ab 381 Euro/Zimmer

www.hotelchateaumonfort.com.