Düsseldorf ist eine rheinische Frohnatur. Sie ist flott unterwegs, kennt die neuesten Beauty- und Modetrends und putzt sich raus mit einem schicken Medienhafen. Als Messetrendpunkt beherbergt sie ständig internationales Publikum, was ihr etwas Kosmopolitisches verleiht. Doch Einwohner und Gäste lieben auch den Charme ihrer Altstadt, besonders an gemütlichen Abenden, wenn ein laues Lüftchen weht und man sich auf ein Alt auf dem Burgplatz trifft.

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Düsseldorf denken? Spontan und völlig unsortiert: Rhein, Medienhafen, Mode, Beauty, Altbier, Kö, Japan und Kunst. Das und noch viel mehr trifft auf die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westphalen zu. Doch sortieren wir erst einmal die bunt durcheinander gewürfelten Stichworte.

Bevor wir mit dem alles beherrschenden Rhein starten, sei noch ein kleiner Hinweis auf die Düssel gegeben. Diesen Fluss, der die Stadt ober- und unterirdisch durchfließt, gibt es tatsächlich und er ist Namensgeber von Düsseldorf.

Bei weitem bekannter ist der Rhein. Er spielt eine zentrale Rolle in der Stadt und dominiert das typische Panoramabild der Düsseldorfer Skyline mit Altstadt, Rheinturm und Rheinkniebrücke. Ein Spaziergang entlang der Rheinuferpromenade lohnt sich auf jeden Fall. Schauen Sie den vorbeifahrenden Rheinschiff en zu, bestaunen Sie Schrägseilbrücken und das Oberkasseler Rheinufer. Die vielen Cafés bieten sich für eine kleine Pause geradezu an.

Wenn Sie höhentauglich sind, ist der Rheinturm mit 234 m das nächste Ziel. Das höchste Gebäude Düsseldorfs bietet eine atemberaubende Aussicht auf Stadt und Medienhafen. Das Restaurant oben im Turm dreht sich einmal in der Stunde um sich selbst. Eine weitere Besonderheit des Turms können Sie nur von unten bewundern: Die am Schaft angeordneten leuchtenden Bullaugen bilden die größte Dezimaluhr der Welt. Und schon haben wir das nächste Stichwort: Medienhafen. Wo früher Silos und Lagerhallen die Skyline des Hafengebiets prägten, stehen heute von national und international renommierten Architekten erbaute Gebäudekomplexe. Der Medienhafen beherbergt rund 300 Unternehmen vor allem aus Medien und Kommunikation, Mode und Architektur sowie Kunst und Kultur. Seinen besonderen Charme verdankt der Hafen der Mischung aus „neu und alt“: Die alten Kaimauern, Treppenanlagen und die Gleisanlagen der alten Ladestraße sind noch erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.

Lieblingsmotiv vieler Fotografen im Medienhafen sind die sogenannten Gehry-Bauten. Unregelmäßige Grundrisse, verwegene Materialwahl und „schräge“ Details sind typisch für die Gebäude des Architekten Frank O. Gehry und fast schon ein Wahrzeichen der Stadt geworden.

Spätestens seit die Toten Hosen die Kneipenlandschaft Düsseldorfs in ihrem „Altbierlied“ besungen haben, ist „die längste “ eke der Welt“ weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Sie steht für über 250 Kneipen, Restaurants und Bars, die sich in den Straßen der Altstadt aneinanderreihen, egal ob urige Brauereien, szenige In-Lokale oder gemütliche Studentenkneipen. Für Touristen besonders verlockend sind natürlich die Altbier-Kneipen, die dicht an dicht stehen und im Sommer die Gassen beinahe völlig vereinnahmen. Altbier oder einfach „Alt“ ist eine dunkle obergärige Biersorte, die vor allem am Niederrhein getrunken wird. Bis in die 1950er Jahre wurde Altbier auch als Düssel bezeichnet, bis die damalige Brauerei Düssel das aus markenrechtlichen Gründen untersagte.

Bei einem Altbier entspannen und auf den Rhein schauen – das geht am besten auf dem Burgplatz. Die Fläche rund um den Schlossturm wurde zu einem der schönsten Plätze Deutschlands gekürt. Auf der angeschlossenen Freitreppe treff en sich nach Feierabend und am Wochenende Jung und Alt. Von hier aus können Sie am Rhein entlang bis zur Messe spazieren oder mit dem Rad entspannt ins mittelalterliche Kaiserswerth fahren.

Düsseldorf ist eine Kunstmetropole mit langer Tradition. Seit Jahrhunderten prägen und prägten renommierte Maler, Bildhauer und Aktionskünstler das kulturelle Leben der Stadt so wie der Maler Jörg Immendorff , Bildhauer Thomas Schütte und Fotograf Andreas Gursky. Für eine Tour sind die Kunsthalle K21, das neue Museum für zeitgenössische Kunst und Dependance der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen sowie das „Mutterhauses“ K20 zu empfehlen, das Kunst des 20. Jahrhunderts ausstellt.

Die „Kö“ ist ein klassischer Prachtboulevard mit Stadtgraben, alten Bäumen, romantischen Brückchen und zahlreichen Markengeschäften. Fürs Einkaufen oder Schaufensterbum- meln müssen Sie sich auf die Ostseite begeben, auf der Westseite beherrschen die Banken das Revier. Knapp einen Kilometer lang erstreckt sich die Königsallee von Nord nach Süd, vom Hofgarten bis zur Friedrichstadt. Geprägt wird der Boulevard durch den 580 m langen und 32 m breiten Stadtgraben, in dem echtes Düssel-Wasser fließt. 5000 m² grüne Böschungen säumen das Wasser, wo inmitten der Stadt Schwäne und Enten beschaulich ihre Runden ziehen. Charakteristisch für die Königsallee sind die Kastanien, knapp 120 dieser Bäume stehen entlang der Straße.

Und die Düsseldorfer selbst? Die Einwohner sind ein buntgemischtes Völkchen, lebensfroh und weltoffen. Über eine halbe Million leben in der Rheinmetropole. Unter Ihnen etwa 7000 Japaner. Nach Paris und London ist Düsseldorf damit die drittgrößte japanische Kolonie Europas und zudem ein wichtiges Zentrum japanischer Wirtschaftsaktivitäten. Rund 490 japanischen Unternehmen sind in der Region ansässig und haben nach wie vor ein hohes Ansehen in der japanischen Wirtschaftswelt. Obwohl die Japaner als siebtgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe eine kleine Minderheit bilden, prägen sie seit über 50 Jahren das Stadtbild und bereichern das wirtschaftliche und kulturelle Leben. Wer in die Rheinmetropole kommt, kann also einiges erleben, nicht zuletzt den Düsseldorfer Karneval, bei dem jedes Jahr zum Rosenmontag die Narren die Stadt zum Ko- chen bringen.